Ach, wie flüchtig, ach, wie nichtig

Aus Monarchieliga
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  • Das Lied hat als Titelzeile gelegentlich auch „Ach wie nichtig, ach, wie flüchtig“
  • Autor: Michael Franck
  • Weise: Eigene Weise. Michael Franck 1652, Johann Krüger 1661
  • Versmaß: 8 - 6 - 8 - 8 - 8


Verwendung im Werk von J. S. Bach

  • Ach, wie flüchtig, ach, wie nichtig. Choralkantate BWV 26
    • Ach, wie flüchtig, ach, wie nichtig. Choralphantasie BWV 26. 1, Eingangschor der Kantate
    • Ach, wie flüchtig, ach, wie nichtig. Vierstimmiger Choralgesang BWV 26. 6, Schlußchoral der Kantate
  • Ach, wie nichtig, ach, wie flüchtig. Choral aus dem Orgelbüchlein: In diesem letzten Choral des Orgelbüchleins hat Bach wieder mit genialer Intuition ein doppeltes Bild festgehalten: die Nichtigkeit des menschlichen Lebens versinnbildlichen die quasi pizzicato-Bässe, seine Flüchtigkeit die schattenhaft dahinziehenden Mittelstimmen, ein Helldunkel wie eine Radierung von Rembrandt.[1]

Text der Hymne

1. Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
ist der Menschen Leben!
Wie ein Nebel bald entstehet
und auch wieder bald vergehet,
so ist unser Leben, sehet!


2. Ach wie nichtig, ach wie flüchtig
sind der Menschen Tage!
Wie ein Strom beginnt zu rinnen
und mit Laufen nicht hält innen,
so fährt unsre Zeit von hinnen.


3. Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
ist der Menschen Freude!
Wie sich wechseln Stund' und Zeiten,
Licht und Dunkel, Fried' und Streiten,
so sind unsre Fröhlichkeiten.


4. Ach wie nichtig, ach wie flüchtig
ist der Menschen Schöne!
Wie ein Blümlein bald vergehet,
wenn ein rauhes Lüftlein wehet,
so ist unsre Schöne, sehet.


5. Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
ist der Menschen Glücke!
Wie sich eine Kugel drehet,
die bald da, bald dorten stehet,
so ist unser Glücke, sehet!


6. Ach wie nichtig, ach wie flüchtig
sind der Menschen Schätze!
Es kann Glut und Flut enstehen,
dadurch, eh wir uns versehen,
alles muß zu Trümmern gehen.


7. Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
ist der Menschen Prangen!
Der in Purpur hoch vermessen
ist als wie ein Gott gesessen,
dessen wird im Tod vergessen.


8. Ach wie nichtig, ach wie flüchtig
sind der Menschen Sachen!
Alles, alles, was wir sehen,
das muss fallen und vergehen.
Wer Gott fürcht´, wird ewig stehen.

Verweise


Einzelnachweise

  1. Hermann Keller