Ach Gott, vom Himmel sieh darein

Aus Monarchieliga
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  • Text: Martin Luther
  • eigene Weise (angeblich) von Martin Luther
  • Versmaß: |: 8 - 7 :| 8 - 8 - 7


Die Hymne

Dies ist das Lied Luthers über Psalm 12.

Die Hymne bei Bach

  • Ach Gott, vom Himmel sieh darein. Choralkantate BWV 2
    • Ach Gott, vom Himmel sieh darein. Choralphantasie BWV 2. 1, Eingangschor der Kantate
    • Das woll'st du, Gott, bewahren rein. Vierstimmiger Choralgesang BWV 2. 6, Schlußchoral der Kantate
  • Schau, lieber Gott, wie meine Feind. Vierstimmiger Choralgesang BWV 153. 1, Eingangssatz der gleichnamigen Kantate. Diese ist keine Choralkantate, hier ist lediglich die erste Strophe des Liedes von Denicke als Eingangssatz verwendet worden.
  • Ach Gott, vom Himmel sieh darein. Orgelchoral in organo pleno, BWV 741

Text des Psalmlieds

Links hier der Luthertext, rechts die Psalmhymne ebenfalls von Luther. Psalm 12 hat in der Vulgate die Nummer 11. Bei Schütz: SWV 108(a)

Diesen Psalm übernahm Becker in der Dichtung Martin Luthers

1 Ein Psalm Davids, vorzusingen, auf acht Saiten.

2 Hilf, HERR! die Heiligen haben abgenommen, und der Gläubigen ist wenig unter den Menschenkindern.

1. Ach Gott, vom Himmel sieh darein,
und laß dich des erbarmen!
Wie wenig' sind der Heil'gen dein,
verlassen sind wir Armen,
dein Wort man läßt nicht haben wahr,
der Glaub ist auch verloschen gar
bei allen Menschenkindern.

3 Einer redet mit dem andern unnütze Dinge; sie heucheln und lehren aus uneinigem Herzen.

2. Sie lehren eitel falsche List,
was eigen Witz erfindet.
Ihr Herz nicht eines Sinnes ist,
in Gottes Wort gegründet.
Der wählet dies, der ander das,
sie trennen uns ohn' alle Maß,
und gleißen schön von außen.

4 Der HERR wolle ausrotten alle Heuchelei und die Zunge, die da stolz redet,
5 die da sagen: Unsere Zunge soll Oberhand haben, uns gebührt zu reden; wer ist unser HERR?

3. Gott woll ausrotten alle Lahr,
die falschen Schein uns lehren!
Darzu ihr Zung stolz offenbar,
spricht: Trotz, wer will's uns wehren.
Wir haben Recht und Macht allein,
was wir setzen, das gilt gemein,
wer ist, der uns soll meistern?

6 Weil denn die Elenden verstört werden und die Armen seufzen, will ich auf, spricht der HERR;
ich will Hilfe schaffen dem, der sich darnach sehnt.

4. Darum spricht Gott: ich muß aufsein,
die Armen sind verstöret.
Ihr Seufzen dringt zu mir herein,
ich hab ihr Klag erhöret.
Mein heilsam Wort soll auf dem Plan
getrost und frisch sie greifen an
und sei'n die Kraft der Armen.

7 Die Rede des HERRN ist lauter wie durchläutert Silber im irdenen Tiegel, bewähret siebenmal.

5. Das Silber, durchs Feu'r siebenmal
bewährt, wird lauter funden.
An Gottes Wort man warten soll
desgleichen alle Stunden.
Es will durchs Kreuz bewähret sein.
Da wird erkannt sein Kraft und Schein,
und leucht' stark in die Lande.

8 Du, HERR, wollest sie bewahren und uns behüten vor diesem Geschlecht ewiglich!
9 Denn es wird allenthalben voll Gottloser, wo solche nichtswürdige Leute unter den Menschen herrschen.

6. Das wollst du Gott bewahren rein
für diesem argen G'schlechte
und laß uns dir befohlen sein,
Daß sich's in uns nicht flechte!
Der gottlos Häuf sich umher find't,
wo diese lose Leute sind
in deinem Volk erhaben.

Verweise