Benedikt XIII. (GP Avignon)

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  • Pedro Martinez de Luna y Gotor oder Pedro de Luna, auch Papa Luna genannt
  • 1342/43 in Illueca, Aragon
  • † 23. Mai 1423 in Peniscola
  • 1394-1423


Benedikt XIII. war während des Abendländischen Schismas Gegenpapst avignonesischer Obödienz.


Leben

Der Spanier Pedro de Luna war Professor des Kirchenrechts in Montpellier. Er nahm am 20. September 1378 an der Wahl Klemens' VII. teil. Als Legat Klemens’ VII. sorgte de Luna vor allem dafür, daß sich jener in Spanien durchsetzte und alle vier spanischen Königreiche für die avignonesische Obedienz gewann.

Pontifikat

Nach Clemens’ Tod wurde de Luna am 28. September 1394 ohne Gegenstimme zu dessen Nachfolger gewählt und nannte sich Benedikt XIII. 1380 starb der französische König Karl V. Sein Sohn und Nachfolger Karl VI. verließ die politische Linie seines Vaters und wandte sich allmählich von Papst Benedikt ab. Er forderte den deutschen König Wenzel sogar auf, bei der Überwindung des Schismas zu helfen. Dabei erinnerte der französische König den deutschen auch an Kaiser Heinrich III., der seinerzeit das Papsttum gerettet hatte.

Ein französisches Nationalkonzil forderte zum ersten Mal den Rücktritt beider Päpste. Benedikt XIII. hatte vor seiner Wahl einen solchen Schritt versprochen, falls es die Einheit des Christentums erfordern würde. Nun lehnte er den Rücktritt kategorisch ab. Deshalb wurde Papst Benedikt in seinem Palast in Avignon sieben Monate lang von französischen Truppen belagert. Bei dem Papste blieben nur noch fünf Kardinäle. Erst als Benedikts Landesherr, Martin I. von Aragon, gegen die Belagerung intervenierte, wurde sie beendet. Doch der Papst blieb unter der Aufsicht des Herzogs Ludwig von Orleans in Ehrenhaft.

Fünf Jahre später, am 12. März 1403, gelang Benedikt die Flucht. Außer Frankreich fielen inzwischen noch Sizilien, Kastilien, Navarra und die Provence von Benedikt ab. Nach seiner Flucht zog er jahrelang durch Frankreich. Zu einem Treffen mit den Päpsten Bonifaz IX., Innozenz VII. oder Gregor XII. in Rom kam es nie.

Papst Benedikt widersetzte sich einer Absetzung durch das Konzil von Pisa. Er zog sich auf die Burgfestung Peniscola am Nordende des Golfes von Valencia zurück. In Perpignan versuchte König Sigismund vergeblich, Benedikt zur Abdankung zu bewegen. Dieser betrachtete sich als einziger legaler Papst, da er noch vor dem Schisma von Papst Gregor XI. zum Kardinal ernannt worden war. Die anderen Kardinäle aus dieser Zeit seien bereits tot und die während des Schismas ernannten alle unrechtmäßig. Schließlich setzte das Konzil Benedikt am 26. Juli 1417 ab. Diese Absetzung war allerdings zweifelhaft.

Aufenthalt in Peniskola

Das berührte Benedikt nicht, der seine Burgfestung als die „Arche Noah der wahren Kirche“ betrachtete. In Peniscola starb er, von der Welt vergessen, im Alter von achtzig Jahren. Vor seinem Tod ernannte er noch vier Kardinäle, die seinen Nachfolger wählen sollten. Doch es kam unter ihnen zu einem Zerwürfnis: Drei von ihnen wählten Gil Sánchez Muñoz. Der vierte, Jean Carrier, war als Legat des Papstes Benedikt unterwegs, während seine drei Amtsbrüder bereits den neuen Papst wählten. Nach seiner Rückkehr erklärte sich Carrier mit dieser Wahl nicht einverstanden und erhob Bernard Garnier, zuvor Domkustos in Rodez, zum Gegenpapst des Gegenpapstes.

Verweise