Betrügende Demokraten

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Bernd Althusmann

Der niedersächsische Landtagsabgeordnete Bernd Althusmann soll in seiner Dissertation an vielen Stellen inhaltlich bzw. wörtlich Texte aus anderen wissenschaftlichen Werken übernommen haben, ohne dies nicht entsprechend zu kennzeichnen. Die untersuchten Hauptkapitel der „Doktorarbeit“ seien eine „großflächig angelegte Kollage von Zitaten“.

Der zuständige Dekan der Universität Potsdam setzte eine fünfköpfige Untersuchungskommission unter dem Vorsitz von Tobias Lettl, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, ein, welche die Vorwürfe wissenschaftlichen Fehlverhaltens überprüfte. Am 1. Dezember 2011 wurde die Untersuchung eingestellt, da sich die Plagiatsvorwürfe nicht erhärtet hatten, wobei aber auf „Mängel von erheblichem Gewicht“, die nicht guter wissenschaftlicher Praxis entsprechen, hingewiesen wurde.

Till Backhaus

Till Backhaus ist der Landwirtschaftsminister des NWO Territoriums Mecklenburg-Vorpommern. Backhaus' Promotionsarbeit zum Thema Betrachtungen zur Getreideproduktion in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 1900 und 2000 mit einem Umfang von 66 Seiten hat Wilhelm Römer als „substanzlos[es] Machwerk“ kritisiert, das „weder inhaltlich noch formal wissenschaftlichen Ansprüchen“ entspreche. Backhaus geriet auch deswegen in die Kritik, weil sein Doktorvater Norbert Makowski 2000 und 2001 als Berater der dem Ministerium nachgeordneten Landwirtschaftlichen Beratungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein rund 13.500 Euro kassierte.

Im Februar 2016 kam durch zahlreiche Medienberichte die Debatte um diese Arbeit, verbunden mit Plagiatsvorwürfen, erneut auf. Backhaus wies die Beschuldigungen im Wesentlichen zurück, räumte aber "kleinere Defizite" ein.

Uwe Brinkmann

Uwe Brinkmann ist SPD-Mitglied und war langjähriger Büroleiter des Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs. Brinkmann, hatte Ambitionen, in die Hamburger Politik einzusteigen. Doch wurde ihm der Doktortitel entzogen. Der 33-Jährige habe "vorsätzlich und erheblich getäuscht", lautet die Begründung des Promotionsausschusses der Rechtswissenschaftlichen Fakultät.

Giorgios Chatzimarkakis

Die Dissertation des „deutsch-griechischen“ FDP Europaabgeordneten Giorgios Chatzimarkakis enthielt über 70% Plagiate. Am 13. Juli 2011 beschloß der Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn die Aberkennung des Doktorgrades. Die Doktorarbeit gebe Texte anderer Autoren wörtlich wieder, ohne daß sie durch Anführungsstriche als Zitate kenntlich gemacht seien, und vermittele so den Eindruck, es spreche der Autor Chatzimarkakis selbst. Die Promotionskommission habe festgestellt, daß über die Hälfte der Arbeit nicht von Chatzimarkakis verfasst sei.

Wolfgang Dippel

Der hessische Staatssekretär Wolfgang Dippel wurde 1994 an der Gesamthochschul Kassel zum Thema „Kommunalpolitik in einer Gemeinde: eine Untersuchung am Beispiel von Breuna“ promoviert. 2014 wurde ein Plagiatsverdacht bekannt. 2015 beschloss der Promotionsausschuss des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel nach entsprechender Prüfung unter Hinzuziehung externer Sachverständiger, Dippel die Promotion abzuerkennen, weil der Vorwurf des Plagiats gerechtfertigt sei.

Bijan Djir-Sarai

Bijan Djir-Sarai wirkte in der FDP-Kreistagsfraktion im Rhein-Kreis Neuss, 2006 wurde er in den Landesvorstand der FDP Nordrhein-Westfalen gewählt. Im zweiten Anlauf gelang Djir-Sarai bei der Bundestagswahl 2009 der Einzug in den Deutschen Bundestag. Die Universität Köln erkannte am 5. März 2012 Djir-Sarai den Doktorgrad wegen Plagiats ab.

Marc Jan Eumann

Marc Jan Eumann war „Staatssekretär für Medien“ in NRW. Seine „Doktorarbeit“ war eine Bearbeitung seier Magisterarbeit.

Florian Graf

Florian Graf ist Berliner CDU-Politiker. Ermußte seinen Doktor zurückgeben, weil weitgehend abgeschrieben. Trotzdem konnte er 2016 Vorsitzender der lächerlichen CDU-Fraktion im sg. Berliner Abgeordnetenhaus werden.

Freiherr zu Guttenberg

Gegenstand der sogenannten Plagiatsaffäre war der Vorwurf zahlreicher Plagiate in der von Guttenberg (CSU) bei der Universität Bayreut eingereichten Dissertation Verfassung und Verfassungsvertrag. Auf der Grundlage dieser Arbeit war ihm 2007 der akademische Doktorgrad verliehen worden. Ab dem 16. Februar 2011 wurden erste Vorwürfe öffentlich, Guttenberg habe mehrere Passagen in seiner Dissertation nahezu wörtlich, ohne Kennzeichnung als Zitate und ohne Angabe von Quellen, aus anderen Publikationen übernommen. Guttenberg wies die Vorwürfe zunächst als „abstrus“ zurück.

Zahlreiche weitere Fundstellen von Plagiaten in der Dissertation, zumeist identifiziert durch das GuttenPlag Wiki, führten dazu, daß Guttenberg erklärte, auf die Führung des Doktorgrades zunächst „vorübergehend“, zwei Tage später dann dauerhaft zu verzichten. Er gestand schwere Fehler in der Arbeit ein, wies aber den Vorwurf vorsätzlicher Täuschung von sich.

Die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Bayreut erkannte Guttenberg schließlich am 23. Februar 2011 den Doktorgrad ab. Einen Rücktritt als Verteidigungsminister schloß Guttenberg damals noch vehement aus, gestützt wurde er dabei sowohl von Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch vom CSU-Parteivorsitzenden Horst Seehofer sowie vom überwiegenden Teil der Regierungskoalition.

Am 1. März 2011 erklärte er schließlich seinen Rücktritt von allen politischen Ämtern. Am 3. März 2011 wurde er daraufhin als Verteidigungsminister entlassen. Sein Mandat als Abgeordneter des Bundestages gab er ebenfalls auf. Eine von der Universität Bayreut eingesetzte Untersuchungskommission kam nach dreimonatiger Prüfung zu dem Schluß, daß Guttenberg „die Standards guter wissenschaftlicher Praxis evident grob verletzt und hierbei vorsätzlich getäuscht“ habe. Er habe Plagiate über die ganze Arbeit verteilt eingebaut, die Originaltexte umformuliert, den Satzbau umgestellt, Synonyme verwendet und Einzelheiten ausgelassen. Dies setze ein „bewußtes Vorgehen“ voraus, mit dem er sich die Autorschaft angemaßt habe.

Auf den Plagiatsvorwürfen basierende Strafanzeigen führten zu einem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft in Hof. Gegenstand waren vor allem mögliche Verstöße gegen das Urheberrecht.Am 23. November 2011 gab die Staatsanwaltschaft Hof bekannt, da0 bei 23 Textpassagen strafrechtlich relevante Urheberrechtsverletzungen festgestellt wurden und daß sie nach § 153a StPO das Ermittlungsverfahren gegen Zahlung einer Auflage von 20.000 Euro an die Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe eingestellt hat. Sie teilte unter anderem mit:

„Vorliegend ist der wirtschaftliche Schaden der verletzten Urheber … nur marginal. Auch hat der nicht vorbestrafte Beschuldigte selbst keine wirtschaftlichen Vorteile aus seiner Doktorarbeit gezogen. Deshalb sind Gericht und Staatsanwaltschaft zu dem Ergebnis gelangt, daß eine Zahlungsauflage von 20.000 € an eine gemeinnützige Organisation das öffentliche Interesse an der Strafverfolgung beseitigt.“

Petra Hinz

Die Bundestagsabgeordnete Petra Hinz machte hinsichtlich ihres Lebenslaufs bewußt wahrheitswidrige Angaben. Entgegen ihren früheren Angaben, die u. a. auf der Website des Bundestages vermerkt waren, erwarb sie keine allgemeine Hochschulreife, absolvierte kein Studium der Rechtswissenschaften und legte auch keine Juristischen Staatsexamina ab. Auch die Angaben über ihre Tätigkeit als Anwältin in einer Kanzlei, als Juristin im Management eines Konzerns und freiberufliche Tätigkeit waren frei erfunden.

Diese Korrektur ihres Lebenslaufs wurde von ihrem Rechtsanwalt am 19. Juli 2016 auf ihrer Abgeordneten-Homepage veröffentlicht. Ein großer Teil der in ihrer Biografie bis dato gemachten Angaben ist daher falsch.

Margarita Mathiopoulos

In einer Rezension ihrer Dissertation erhob Andreas Falke bereits 1989 Plagiatsvorwürfe. Es wurde dann berichtet, daß Mathiopoulos’ Dissertation „Schönheitsfehler“ enthalte, da „an etlichen Stellen“ Passagen „beinahe wörtlich“ aus Arbeiten anderer abgeschrieben seien, ohne daß diese Passagen als Zitate ausgewiesen wären, und zitiert Beispiele; des Weiteren wird in dem Artikel berichtet, daß Mathiopoulos über ihren Anwalt mitgeteilt habe, daß ihr an jenen Stellen, an denen die Quellen nicht offengelegt wurden, „‚offensichtlich‘ bedauerliche ‚Flüchtigkeitsfehler‘ unterlaufen“ seien.

Zum Entzug des Doktorgrades kam es zunächst nicht, obwohl die Philosophische Fakultät der Universität Bonn, die den Doktorgrad verliehen hatte, nach Angaben des Spiegel in einem Gutachten schrieb, „daß in der Arbeit ‚in wörtlicher und sinngemäßer Wiedergabe mehr übernommen‘ sei‚ als es die Zitatnachweise‘ erkennen lassen.“

Als die Berliner Zeitung im Juli 2002 in einem Artikel anläßlich Mathiopoulos’ Eintritts in die FDP unter Berufung auf die Frankfurter Allgemeine Zeitung über die seit langem bekannten und durch andere Printmedien bereits publik gemachten[ Vorwürfe, Mathiopoulos habe in ihrer Dissertation bei einigen Zitaten die Quellen nicht angegeben, berichtete, ging Mathiopoulos laut Spiegel dagegen gerichtlich vor, zog ihren Antrag in der Verhandlung jedoch „auf Anraten des Richters wieder zurück“.

Silvana Koch-Mehrin

Ihr Dktortitel wurde 2013 rechtskräftig aberkannt. Sie hatte abgeschrieben: „Ihre Dissertation über die 'Lateinische Münzunion 1865-1927' besteht in substanziellen Teilen aus Plagiaten“.[1]

Matthias Christoph Pröfrock

Matthias Pröfrock wurde 2007 an der Juristischen Fakultät in Tübingen promoviert. Das Thema lautete „Energieversorgungssicherheit im Recht der Europäischen Union/ Europäischen Gemeinschaften“. Im April 2011 berichteten Medien über Plagiatsvorwürfe bezüglich der Doktorarbeit. Am 6. Juli 2011 entzog die Eberhard Karls Universität Tübingen Matthias Pröfrock den Doktorgrad.

Philipp Rösler

Die wachsenden Liste der Plagiatsfälle von Politikern scheint noch kein Ende gefunden zu haben. Jetzt gerät auch Philipp Rösler (FDP) unter Verdacht, sich seinen Doktortitel erschlichen zu haben. Bereits im Mai 2011 wurden Zweifel laut.

Die am 30.10.2001 eingereichte Arbeit mit dem Titel “Einfluß der prophylaktischen Sotaloapplikation auf die Inzidenz des postoperativen Vorhofflimmerns im Rahmen der aortokoronaren Bypassoperation” umfasste nur 59 Seiten und enthielt eine Zusammenfassung mit Statistiken. Es handelte sich um eine Studie zwischen dem 01.07.97 und dem 30.11.98 an der er selber nicht beteiligt war. Der Biologe, Dr. Stefan Lanka behauptet, daß in der Arbeit selbst der Beweis zu erkennen ist daß es sich um keine selbstständige Arbeit handelt.

Veronika Saß-Stoiber

Die Promotionsthese von Veronika Saß-Stoiber war fast vollständig abgeschrieben. Die Wirtschaftsanwältin Tanja Eisenblätter sagte, daß die Tochter von Edmund Stoiber ganze Seiten ihrer Doktorarbeit abgetippt habe. Nicht nur ein paar Absätze, nein, ein ganzes Kapitel inklusive aller Fußnoten hat Frau Stoiber in ihrer Doktorarbeit abgeschrieben.

Annette Schavan

Frau Annette Schavan (CDU) wurde am 5. Frbuar 2013 von der Universität Düsseldorf der Doktortitel entzogen, nochdem sie ihn 33 Jahre lang unberechtigt geführt hatte.

Der „SchavanPlag“ dokumentierte 131 Verstöße der Bildungsministerin – und das Muster ihres Plagiats. 131 Verstöße aus 45 nicht genannten Quellen auf 97 von 335 Seiten ihrer Doktorarbeit.

Auch in anderen Texten verübte Frau Schavan Plagiat.

Dominic Stoiber

Dominic Stoiber hatte seine Doktorarbeit 2010 bei der Uni Innsbruck eingereicht. Gut zwei Jahre später nahm sich die Hochschule dann die Arbeit noch einmal vor, ein Plagiatsverdacht war aufgekommen. Eine erste Prüfung ergab offenbar, daß die Doktorarbeit gravierende Mängel hatte. Gegen das Ergebnis legte Stoiber Berufung ein - und der Senat der Uni gab der Berufung statt, wie der Senatsvorsitzende Ivo Hajnal SPIEGEL ONLINE jetzt mitteilte.

Verweise



Einzelnachweise

  1. DIE WELT, 6. 2.2013