Psalm nach Luther
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Psalmlied von Kornelius Becker
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1 Ein Psalm Asaphs.
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Israel hat dennoch Gott zum Trost, wer nur reines Herzens ist.
2 Ich aber hätte schier gestrauchelt mit meinen Füßen;
mein Tritt wäre beinahe geglitten.
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1. Dennoch hat Israel zum Trost
allzeit Gott, seinen Herren.
Der Hulde Gottes wohl genoß,
wer ihn von Herzen ehret.
Mein Fuß hätt' schier gestrauchelt mit,
geglitten wär' viel nach mein Tritt
ich hätt' mich schier verschuldet.
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3 Denn es verdroß mich der Ruhmredigen,
da ich sah, daß es den Gottlosen so wohl ging.
4 Denn sie sind in keiner Gefahr des Todes,
sondern stehen fest wie ein Palast.
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2. Die Gottlosen des Ruhms sind voll,
das bracht mir großen Schmerzen.
Was sie anfahn, gelinget wohl,
solch's mich verdroß im Herzen.
Sie sind in keiner Todesg'fahr,
sie stehen fest, prächtig fürwahr,
gleichwie ein schön Palaste.
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5 Sie sind nicht in Unglück wie andere Leute
und werden nicht wie andere Menschen geplagt.
6 Darum muß ihr Trotzen köstlich Ding sein,
und ihr Frevel muß wohl getan heißen.
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3. Wann andre Leut in Unglück sind,
haben sie guten Friede,
zu ihnen keine Plag sich findt,
die sonst viel Leut betrübet.
Ihr Trutz soll heißen köstlich Ding,
wenn ihrem Frevel wohl gelingt,
soll's jedermann nur loben.
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7 Ihre Person brüstet sich wie ein fetter Wanst;
sie tun, was sie nur gedenken.
8 Sie achten alles für nichts und reden übel davon
und reden und lästern hoch her.
9 Was sie reden, daß muß vom Himmel herab geredet sein;
was sie sagen, das muß gelten auf Erden.
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4. Sie fahren hoch und brüsten sich,
tun was sie nur gedenken.
Was andre machen, wird vernicht',
mit Lästrung sie sie kränken.
Ihr Tun und Frevel muß bestehn,
als wenn's vom hohen Himmel käm‚
es muß gelten auf Erden.
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10 Darum fällt ihnen ihr Pöbel zu
und laufen ihnen zu mit Haufen wie Wasser
11 und sprechen: "Was sollte Gott nach jenen fragen?
Was sollte der Höchste ihrer achten?"
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5. Darum der tolle Pöbel auch
ihnen zufällt mit Haufen.
Und lobet's hoch, nach seinem Brauch,
läßt sich dazu verlauten,
daß er es gar nicht glauben kann,
daß sich Gott nähm' des G'rechten an,
was sollt der Höchst' sein achten?
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12 Siehe, das sind die Gottlosen;
die sind glücklich in der Welt und werden reich.
13 Soll es denn umsonst sein, daß mein Herz unsträflich lebt
und ich meine Hände in Unschuld wasche,
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6. Wie kömmt's denn, daß der gottlos' Hauf
ist glückselig auf Erden,
er ist reich und hat all's vollauf,
soll's denn immer so währen?
Soll's denn umsonst sein, daß mein Herz
unsträflich lebt und ich voll Schmerz
mein Händ in Unschuld wasche?
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14 ich bin geplagt täglich,
und meine Strafe ist alle Morgen da?
15 Ich hätte auch schier so gesagt wie sie;
aber siehe, damit hätte ich verdammt alle meine Kinder, die je gewesen sind.
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7. Ich werd' ja täglich wohl geplagt,
mein Straf' ist da all Morgen,
nun hätt ich auch schier so gesagt,
aber ich mußt' besorgen,
daß ich, o Gott, dein' liebe Kind,
so viel ihr' waren und noch sind,
verdammet hätt' auf Erden.
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16 Ich dachte ihm nach, daß ich's begreifen möchte;
aber es war mir zu schwer,
17 bis daß ich ging in das Heiligtum Gottes und merkte auf ihr Ende.
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8. Ich dacht ihm nach, je läng'r je mehr,
ob ich's doch möcht ergründen,
es ward mir aber viel zu schwer,
kunnt mich darein nicht finden,
bis daß ich ging ins Heiligtum
und fragt' mein lieben Gott hierum
und merket auf ihr Ende.
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18 Ja, du setzest sie aufs Schlüpfrige und stürzest sie zu Boden.
19 Wie werden sie so plötzlich zunichte!
Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken.
20 Wie ein Traum, wenn einer erwacht,
so machst du, HERR, ihr Bild in der Stadt verschmäht.
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9. Du setzt sie, Herr, auf schlüpfrig'n Grund
und stürzest sie zu Boden,
plötzlich fallen sie hin zur Stund
und geh'n unter mit Schaden,
mit Schrecken nehmen sie ein End',
gleichwie ein Traum verschwind't behend,
ihr Bild ist gleich ei'm Schemen.
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21 Da es mir wehe tat im Herzen und mich stach in meine Nieren,
22 da war ich ein Narr und wußte nichts; ich war wie ein Tier vor dir.
23 Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
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10. Doch tut mir's in mei'm Herzen weh
und sticht mich in den Nieren,
daß ich muß Narr sein, nichts versteh',
gleichwie ein dummes Tiere.
Dennoch so bleib ich stets an dir,
dieweil du, Herr, nicht läßt von mir,
erhältst mich durch dein Rechte.
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24 du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich endlich in Ehren an.
25 Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
26 Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet,
so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
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11. Nach deinem Rat, Herr, leitst du mich,
bringst mich endlich zu Ehren,
wenn ich nur dich hab, frag ich nicht
nach Himmel und nach Erden.
Wenn mir gleich Leib und Seel' verschmacht',
bist du doch allzeit meine Macht,
mein Teil und Trost mein's Herzen.
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27 Denn siehe, die von dir weichen, werden umkommen;
du bringest um, alle die von dir abfallen.
28 Aber das ist meine Freude, daß ich mich zu Gott halte
und meine Zuversicht setzte auf den Herrn HERRN, daß ich verkündige all dein Tun.
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12. Die von dir weichen, leben nicht
du bringst um mit Herzleide
alle, die huren wider dich,
dies aber ist mein' Freude,
daß ich mich halt' zu meinem Gott,
der Herr, Herr, ist mein Trost, mein Hort,
sein Tun allein ich rühme.
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