Deutsche Meßgesänge bei J. S. Bach

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Die Deutsche Messe in Kompositionen Johann Sebastian Bachs


Ein Anliegen der Reformatoren war bekanntlich die Gestaltung einer einheitlichen „Deutschen Messe“. Trotz beträchtlicher Anstrengungen konnten sie dieses Ziel jedoch niemals erreichen. Ein Grund dafür ist die Tatsache, daß die Reformation ja letztlich in der Aneignung der kirchlichen Rechte durch die örtlichen Gewalten bestand. An die Stelle der Autorität des Papstes und der Bischöfe traten nun hunderte kirchlicher Behörden, die völlig unabhängig voneinander in ihren jeweiligen Orts- und Landeskirchen regierten und Meßordnungen erließen.

Unter diesen Umständen konnte sich eine einheitliche „evangelische“ oder „lutherische“ Messe nicht entwickeln. Trotz mannigfaltiger Anstrengungen gibt es diese bis heute nicht. Ein lutherischer Kantor wie Johann Sebastian Bach mußte sich an jeder Wirkungsstätte, an jedem Gottesdienstort mit einer neuen Kirchen- und Gottesdienstordnungen vertraut machen. Spuren davon finden sich in den erhaltenen Aufzeichnungen Bachs.

Namentlich im konservativen Leipzig war auch 200 Jahre nach der Reformation die „Messe“, d. h. der lutherische Hauptgottesdienst noch weitgehend lateinisch. Dies betraf vor allem die Ordinariums-Teile „Kyrie“, „Gloria“ und „Sanctus“, sowie bestimmte Chorgesänge des Propriums. Bach war nicht verpflichtet, derartige lateinische Stücke zu komponieren, tat es jedoch gelegentlich zu herausgehobenen Gelegenheiten. Bestimmte deutsche Ordinariumsgesänge wurden auch von Bach vertont, teils innerhalb der Kantaten, wo sie wie gewöhnliche Choralstrophen eingesetzt werden (z.B. „Vater unser im Himmelreich“ und „O Lamm Gottes, unschuldig“), teils innerhalb der vierstimmig komponierten Choräle, wobei nicht wirklich klar zu erkennen ist, ob und wo diese Choräle eingesetzt wurden, und teils auch als Orgelwerke.

Die lutherische Messe in Kompositionen von J. S. Bach

Litanei

Te Deum


Verweise