Die Daglinger in polnischen Teilfürstentümern
Polen empfing im Verbund mit dem Imperium Romanum das Christentum. Herrschaftsform und -raum bildete Polen in engster Zusammenarbeit mit dem Sacrum Imperium heraus.
Die s.g. Epoche der "Teilfürstentümer" sollte nicht als Epoche des Niederganges und der Zersplitterung der Region interpretiert werden. In dieser Zeit manifestierten sich verschiedene Prinzipien, die in einem weitgehend ergebnisoffenen Prozeß der Lösung und Harmonisierung zustrebten. In der Art und Weise sowie in der Zielführung eines solchen Prozesses dürfen wir vor allem das Wirken der göttlichen Gnade erkennen.
Es gab die Option der weitgehenden Eingliedrung polnischer Fürstentümer in das Imperium Romanum, es gab die Option eines Osteuropäischen katholischen Großreiches aus Polen, Böhmen und Ungarn neben dem Imperium Romanum, es gab die Option der Eingliederung ganz Ostelbiens in ein polnisches Imperium.
Es ist hier, wie natürlich auch an allen anderen Orten des Geschichtsprozesses, völlig verfehlt, geschichtliche Prozesse nach immanenten Maßstäben zu beurteilen. Zwischen dem Rassenwahn der Nationalsozialisten und dem liberaldemokratischen Nationalismus besteht unter dieser Prämisse keinerlei Unterschied. Gott ist und bleibt Herr der Geschichte, durch ihn regieren Könige und Fürsten, in ihm liegt auch das Ziel der Geschichte beschlossen.
Herrschaftszeit | Dauer | Name | Haus | Infos |
---|---|---|---|---|
1138 - 1146 | Ladislaus II., der Vertriebene | ∞ Agnes von Hohenstaufen. Ladislaus, Sohn von Boleslaw Schiefmund und seiner Gemahlin Salomea von Berg war mit der Schwester des Deutschen Königs Konrad verheiratet. Auf dem Reichstag von Kaina im Jahre 1146 nahm er ganz Polen vom Reich zum Lehen. Diesen Anspruch kann er jedoch innerhalb Polens nicht durchsetzen und wurde vertrieben. Jedoch gilt er als Herzog Schlesiens und als Begründer der schlesischen Dynastie. Er nahm als einziger polnischer Fürst am zweiten Kreuzzug teil. | ||
1146 - 1173 | Boleslaw IV. Krauskopf | Sein Bruder Boleslaw versuchte sich stärker vom Imperium abzusetzen, mußte aber schließlich nachgeben, da Friedrich Barbarossa ihn vor Posen besiegte. Er legte den Lehnseid ab, beteiligte sich am Italienzug Barbarossas und erschien auf dem Magdeburger Hoftag. Boleslaw übergab Schlesien seinen drei Neffen, die staufischen Geblütes waren. Die Teilung wurde in Boleslaws Todesjahr 1173 besiegelt. Die piastisch-staufischen Neffen fühlten sich stets dem Imperium besonders eng verbunden und förderten die weitere deutsche Besiedlung Schlesiens. | ||
1173 - 1177 | Miseko III. der Alte | Miseko war Neffe von Boleslaw und erbte Großpolen und das Seniorat von ihm. Er konnte seinen ererbten Anspruch aber nicht durchsetzen und wurde nach Pommern vertrieben. | ||
1177 - 1194 | Kasimir II. der Gerechte | Ihn löste sein Bruder Kasimir ab, dem es gelang, fast das gesamte polnische Gebiet unter seinem Szepter zu vereinen. Diese Durchsetzungsfähigkeit minderte wiederum die Bindung Polens ans Imperium. Auf einem polnischen Reichstag in Leczyca setzte Kasimir mit päpstlicher Hilfe das dynastische Erbrecht für das Krongut durch. Auch der Kaiser stimmte bei Bestätigung der Rechte des Imperriums in Polen zu. In Kasimirs Regierungszeit fällt das Ende der polnischen Lehnshoheit über Pommern und Pomerellen. | ||
1194 - 1202 | Miseko III. der Alte und Leschek der Weiße | Den Ausgang Kasimirs nutzte der zähe Miseko gemeinsam mit seinem Neffen Leschek zum Wiederaufstieg. Die Einigungsbemühungen seines Bruders wurden beeinträchtigt, Zerfall und Zergliederung der piastischen Macht schritten voran. Dem endgültigen Verlust Pommerns wurde keinerlei Beachtung geschenkt, die Fragmentierung de Herrschaft zerstörte die gemeinschaftsstiftenden Kräfte des polnischen Reiches. | ||
1202 | Ladislaus III. Stöckerbein | Die Regierungszeit von Misekos Sohn Ladislaus war von Streitereien mit seinem Sohn Ladislaus Odossohn geprägt. | ||
1202 - 1210 | Leschek der Weiße | |||
1210 - 1211 | Miseko Platonogi | |||
1211 - 1227 | Leschek der Weiße | |||
1228 - 1229 | Ladislaus Laskonogi und Heinrich, der Bärtige | |||
1229 - 1230 | Konrad I. der Masowier | |||
1230 - 1238 | Heinrich der Bärtige | |||
1238 - 1241 | Heinrich der Fromme | |||
1241 - 1243 | Konrad I. der Masowier | |||
1243 - 1279 | Boleslaw V. der Scheue | 1253 Heiligsprechung des hl. Stanislaus, Patron Polens und des Erzbistums Krakau, durch Innozenz IV. in Assisi. | ||
1279 - 1288 | Leschek der Schwarze | |||
1288 - 1290 | Heinrich IV. Probus | Heinrich IV. Probus wurde von der von der deutschen Bevölkerung Krakaus auf den Thron gesetzt. Nach seinem Abgang erfolgte ein steiler Aufstieg Böhmens bis auf den polnischen Königsthron. | ||
1290 - 1291 | Premisl II. | Seine Tochter Elisabeth Richsa heiratete zunächst Wenzel II. von Böhmen, dann Rudolf von Habsburg. Richsa residierte in Königgrätz, das von ihr den königlichen Namen erhielt. Ihre Grablege ist in der Marienkirche des Zisterzienserinnenklosters in Brünn. | ||
1291 - 1305 | Wenzel II. von Böhmen | Informationen zu seiner Herrschaft siehe dort! | ||
1305 - 1306 | Wenzel III. von Böhmen | Informationen zu seiner Herrschaft siehe dort! |
Verweise
Einzelnachweise