Disentis (Abt.)

Aus Monarchieliga
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Lage

Disentis liegt etwa 30 km südöstlich von Altdorf in Graubünden.

Geschichte

Anfang des 8. Jahrhunderts errichtete der Mönch Sigisbert aus einem burgundischen Kloster eine Zelle in der "Desertina". Der einheimische Rätier Placidus half ihm dabei. Dieser wurde auf Weisung des Landesherrn ermordet. Um 720/750 errichtete Bischof Ursikin über den Grabstätten der Heiligen Sigisbert und Placidus ein Kloster nach den Regeln des Heiligen Benedikt.

940 wurde das Kloster mit seinen wertvollen Kunstgegenständen von Sarazenen durch Brand zerstört. Die nach der Flucht zurückkehrenden Mönche bauten die Abtei wieder auf. Ihre Hauptfunktion war dann die von "Hütern des Lukmanierpasses", über den die deutschen Kaiser Otto I., Heinrich II., Kaiser Friedrich I. und Sigismund in ihre italienischen Reichsteile reisten.

Es entstand der reichsunmittelbare Klosterstaat Casa Dei, zu dem nicht nur das Gebiet von Brigels bis jenseits des Oberalp-Passes gehörte, sondern zeitweise auch Gebiete in der Lombardei. Der Disentiser Abt wurde Reichsfürst. Die Fürstäbte wirkten bei der Gründung des Grauen Bundes und des Kantons Graubünden mit, wodurch sie allerdings ihre Machtstellung einbüssten. Das Kloster blieb kultureller Mittelpunkt von Graubünden.


Verweise