Engelbert von Köln, hl. Erzbischof

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  • Engelbert von Berg, Engelbert der Heilige
  • * 1185 oder 1186 auf Schloß Burg
  • † 7. November 1225 bei Gevelsberg


Engelbert von Köln war ein hl. Erzbischof von Köln.


Leben

Walther von der Vogelweide, im Dienste des Stauferkaisers Friedrich II., dichtet im so genannten Engelbrechtston:

„swes leben ich lobe, des tot den wil ich iemer klagen
so wê im der den werden fûrsten habe erslagen von Kôlnebr> owe des duz in diu erde mac getragen!br> i ne kan im nach siner schulde keine marter vinden:br> im wære alze senfte ein eichîn wit umb sînen kragen.br> in wil sin ouch niht brennen noch zerliden noch schindenbr> noch mit dem rade zerbrechen noch ouch dar uf binden:br> ich warte allez ob diu helle in lebende welle slinden.“br>


„Wes’ Leben ich lobe, dessen Tod will ich immer beklagenbr> So wehe ihm, der den edlen Fürsten von Köln erschlagen hat!br> Wehe darüber, dass die Erde ihn noch tragen mag!br> Ich kann, gemessen an seiner Schuld, keine passende Marter finden:br> Für ihn wäre allzu sanft eine Schlinge aus Eichenseil anzulegen um seinen Hals.br> Ihn auch nicht verbrennen, weder an Gliedern zerstückeln noch ihm die Haut abziehen,br> weder mit dem Rade zerbrechen noch ihn darauf binden:br> Ich warte bloß darauf, ob die Hölle ihn nicht bei lebendigem Leibe verschlingen will.


Ruhestätte und Verehrung

Seine Gebeine werden heute in einem barocken Schrein, den Erzbischof Ferdinand von Bayern fertigen ließ, in der Schatzkammer des Kölner Doms aufbewahrt. Das separat bestattete „Herz des Heiligen“ wird als Reliquie heute in einem modernen Reliquiar im Altenberger Dom aufbewahrt und gezeigt. Fingerreliquien befinden sich in der katholischen Pfarrkirche St. Engelbert in Solingen-Mitte, der Kirche St. Martinus in Solingen-Burg und in der Währinger Pfarrkirche in Wien.[3][4][5] Auch ein Stück einer Rippe befindet sich in Währing.[6] Ein Teil des Unterarmes wird in der früheren St.-Engelbert-Pfarrgemeinde in Gevelsberg aufbewahrt. Im Domschatz zu Essen ist ein Engelbert-Reliquiar erhalten, das dem Essener Damenstift gehörte. Engelbert wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt und ist verzeichnet im Martyrologium Romanum, dem offiziellen Verzeichnis der Seligen und Heiligen der katholischen Kirche.[7] Sein Gedenktag ist der 7. November. Sein Nachfolger Heinrich von Müllenark beauftragte den Mönch Caesarius von Heisterbach, eine Hagiographie zu verfassen, wahrscheinlich um die Heiligsprechung vorzubereiten. Nicht zuletzt durch die von Heisterbach verbreiteten Wundergeschichten wurde am Ort der Tat das Kloster Gevelsberg gegründet. Dieses wurde ein Zentrum der Verehrung Engelberts.

Eine Gedenktafel für ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg. Im Rahmen der Neukonzeption des Skulpturenprogramms des Kölner Rathausturms in den 1980er Jahren wurde Engelbert von Köln durch eine Figur von Titus Reinarz im vierten Obergeschoss auf der Westseite des Turmes geehrt.[8] Gerichtsmedizinische Untersuchung 1978

Gerichtsmediziner untersuchten im Jahr 1978 seine Gebeine und konnten fast 50 Verletzungen durch Hiebe und Stiche unterschiedlicher Waffen millimetergenau nachweisen. Die hohe Zahl der tiefen Verletzungen wird als Zeichen heftiger Gegenwehr Engelberts und panischer Reaktion der Angreifer interpretiert, da bereits wenige dieser Hiebe sicher tödlich gewesen sind. Seine Körpergröße betrug 1,80 m. Quellen

Caesarius von Heisterbach: Leben, Leiden und Wunder des hl. Erzbischofs Engelbert von Köln (= Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit. Band 100). Übersetzt von Karl Langosch. Münster/Köln 1955.


Verweise