Erhör' mein G'bet, du treuer Gott
- Ein Psalmlied von Kornelius Becker
- Psalm 55
- SWV 152
- Versmaß:
Links der Psalm in der Übersetzung von Martin Luther, rechts die auf dem Luther-Text basierende Psalm-Dichtung von Kornelius Becker.
Psalm nach Luther | Psalmlied von Kornelius Becker |
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1 Eine Unterweisung Davids, vorzusingen, auf Saitenspiel. | |
2 Gott, erhöre mein Gebet und verbirg dich nicht vor meinem Flehen. 3 Merke auf mich und erhöre mich, wie ich so kläglich zage und heule, |
1. Erhör' mein G'bet, du treuer Gott, wend' dich nicht von mein'm Flehen. |
5 Mein Herz ängstet sich in meinem Leibe, und des Todes Furcht ist auf mich gefallen. 6 Furcht und Zittern ist mich angekommen, und Grauen hat mich überfallen. |
2. Mein Herz im Leib sich ängst und quält, in Todesfurcht ich schwebe, |
7 Ich sprach: O hätte ich Flügel wie Tauben, da ich flöge und wo bliebe! 8 Siehe, so wollt ich ferne wegfliehen und in der Wüste bleiben. |
3. Ach daß ich mich erheben künnt, dem Unglück zu entfliehen, |
10 Mache ihre Zunge uneins, HERR, und laß sie untergehen; denn ich sehe Frevel und Hader in der Stadt. 11 Solches geht Tag und Nacht um und um auf ihren Mauern, und Mühe und Arbeit ist drinnen. |
4. Herr, mach uneins ihr' falsche Zung, laß dein' Zorn sie verschlingen. |
13 Wenn mich doch mein Feind schändete, wollte ich's leiden; und wenn mein Hasser wider mich pochte, wollte ich mich vor ihm verbergen. 14 Du aber bist mein Geselle, mein Freund und mein Verwandter, |
5. Wenn doch mein Feind mich schänden tät und mich mein Hasse pochet, |
16 Der Tod übereile sie, daß sie lebendig in die Hölle fahren; denn es ist eitel Bosheit unter ihrem Haufen.
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6. Der Tod komm' plötzlich über sie und stürz' sie in die Höllen, |
18 Des Abends, Morgens und Mittags will ich klagen und heulen, so wird er meine Stimme hören. 19 Er erlöst meine Seele von denen, die an mich wollen, und schafft ihr Ruhe; denn ihrer viele sind wider mich. |
7. Wenn ich heul' und klag früh und spat, wird er mein Stimm erhören, |
20 Gott wird hören und sie demütigen, der allewege bleibt. Denn sie werden nicht anders und fürchten Gott nicht.
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8. Doch ist bei ihnen all's verlor'n, Gottsfurcht han sie vergessen. |
22 Ihr Mund ist glätter denn Butter, und sie haben Krieg im Sinn; ihre Worte sind gelinder denn Öl, und sind doch bloße Schwerter. | 9. Glätter denn Butter ist ihr Mund, reden aus falscher Seele. |
23 Wirf dein Anliegen auf den HERRN; der wird dich versorgen und wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen. | 10. Dein Anliegen wirf allzumal getrost auf Gott den Herren, |
24 Aber, Gott, du wirst sie hinunterstoßen in die tiefe Grube: die Blutgierigen und Falschen werden ihr Leben nicht zur Hälfte bringen. Ich aber hoffe auf dich. | 11. Die falsche, blutgierige Rott' und all' gottlose Buben |