Kleist-Schmenzin, Ewald von
- Ewald Albert Friedrich Karl Leopold Arnold von Kleist-Schmenzin
- * 22. März 1890 auf Gut Groß-Dubberow, Landkreis Belgard
- † 9. April 1945, ermordet in Plötzensee
Ewald von Kleist-Schmenzin war ein pommerscher Monarchist.
Leben
Kleist-Schmenzin war der Sohn des Rittmeisters Hermann von Kleist und der Elisabeth (Lili) Gräfin von Kleist (1863–1945), die am 2. Juni 1945 auf ihrem Gut Klein-Dubberow von einer vertierten Soldateska ermordet wurden.
Nach dem Abitur studierte Kleist in Leipzig Jura, um sein Studium danach an der Universität Greifswald fortzusetzen. Nach Abschluss seines Studiums trat von Kleist kurzzeitig in den Staatsdienst ein, verließ diesen jedoch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Er meldete sich freiwillig zum Militärdienst, kam jedoch aufgrund seiner Rheuma-Erkrankung nur Anfang des Krieges im Feld zum Einsatz. Nach Kriegsende wurde er 1918 mit der Verwaltung der Güter seiner Großmutter beauftragt, die er 1921 erbte. Während der Zeit der Weimarer Republik stand von Kleist-Schmenzin der antidemokratischen Rechten nahe und wurde Mitglied der DNVP.
Kleist setzte sich für eine Restauration der Hohenzollern ein. Er lehnte den Nationalsozialismus ab, in dem er einen weiteren Versuch der Verwirklichung der „Ideen von 1789“ sah. 1932 warnte er in seiner Schrift "Der Nationalsozialismus – eine Gefahr" vor einer Machtübernahme durch die Nazis. Als diese ein Jahr später im Januar 1933 erfolgte, trat von Kleist-Schmenzin aus der DNVP aus.
Zu den Verschwörern des 20. Juli 1944 hatte er über seinen Sohn Ewald-Heinrich von Kleist-Schmenzin Kontakt, der Hitler 1944 bei einem Selbstmordattentat töten sollte. Sein Sohn Ewald-Heinrich fragte ihn, ob er sein Leben riskieren solle, um Hitler zu töten. Er antwortete: "Ja, das mußt du tun. Wer in einem solchen Moment versagt, wird nie wieder froh in seinem Leben."
Nach dem Scheitern des Putsches vom 20. Juli wurden Vater und Sohn verhaftet. Ewald-Heinrich von Kleist-Schmenzin wurde jedoch aufgrund des Mangels an Beweisen wieder freigelassen, sein Vater dagegen zum Tode verurteilt und am 9. April 1945 in Plötzensee mit der Guillotine hingerichtet.
Verweise
- Schrift: Der Nationalsozialismus – eine Gefahr