Falkenhagen (Kl.)

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Das Kloster Falkenhagen ist ein Zisterzienserinnenkloster in Engern.


Lage

Das Kloster liegt am Fuße des Köterberges in Lügde im Fürstentum Lippe.

Geschichte

In einem Verzeichnis des Archidiakonats Steinheim werden 1231 die Kirchen in Burchagen und Falkenhagen erwähnt. In Burchagen, dessen Örtlichkeit bis heute unbekannt ist, existierte ein Kloster mit Nonnenkonvent. Aus unbekanntem Grund wurde der Konvent 1247 nach Falkenhagen verlegt. Initiator dieses Vorgangs war vermutlich Graf Volkwin IV. Die regelmäßig vorgetragene Behauptung, Volkwin sei 1225 an der Ermordung des Kölner Erzbischofs Engelbert I. beteiligt gewesen, trifft nicht zu. Die Ermordung des Bischofs war vor allem die Tat des Grafen Friedrich v. Isenberg. Somit ist die Gründung des Klosters Falkenhagen auch keine Sühneleistung.

Der Nonnenkonvent lebte nach der Zisterzienserregel, war dem Orden aber nicht inkorporiert.

Während der Eversteinschen Fehde wurde das Kloster 1407 verwüstet. Die letzte noch im Kloster lebende Nonne konnte ins Kloster Brenkhausen flüchten. Im verwüsteten Kloster ließen sich 1429 Wilhelmitenbrüder aus Witzenhausen nieder. Weil ihr Aufbauversuch mißlang, blieb die Stätte wüst.

1432 übertrug Erzbischof Dietrich von Köln das Klosterareal dem Orden vom Heiligen Kreuz (Kreuzherren), ab 1442 Wiederaufbau. In der Soester Fehde wurde das Kloster 1447 geplündert, im August 1479 brannten gerade fertiggestellte Wirtschaftsgebäude ab, 1483 ist ein erster Pestumzug belegt, dem innerhalb eines halben Jahres 29 Mönche zum Opfer fielen. Blütezeit des Klosters um 1520. 1518 lebten dort 81 Mönche. Nach der Reformation wurde das Kloster 1596 entwendet und zwischen dem Grafen zur Lippe und dem Fürstbischof von Paderborn geteilt.

Während Paderborn seinen Anteil 1604 den in der Stadt residierenden Jesuiten übertrug, fiel die Kirche mit Klausurgebäuden an den Grafen zur Lippe. Dieser setzte einen lutherischen Prediger ein, der in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges Falkenhagen verlassen mußte. Seit 1649 ist die Kirchengemeinde ev.-reformiert. Die Jesuiten, die die Klostergebäude während des Dreißigjährigen Krieges besetzt hatten, mußten nach seinem Ende die Liegenschaft verlassen. Auf ihrem Gelände errichteten sie 1695 eine eigene Kirche, die bis heute Gemeindekirche der katholischen Gläubigen ist.

Verweise