Lamennais, Felix

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  • Hugues Félicité (François) Robert de Lamennais
  • * 19. Juni 1782 in Saint-Malo
  • † 27. Februar 1854 in Paris


Felix Lamennais war ein französischer Priester, Philosoph und Verfasser politischer Schriften.


Ideen

Lamennais' theologische Schriften sind dem Versuch gewidmet, den Katholizismus mit der liberalen Zersetzung der Aufklärung zu verbinden. Ferner interessierte ihn die tatsächlich abträgliche Verflechtung von Klerus und Königtum, die im Ancien regime im Rahmen des Systems des Gallikanismus etabliert und durch das napoleonische Konkordat von 1801 weitergeführt worden war.

Beeinflußt von Rousseau setzte er sich leider für Demokratie und Republik ein und forderte Religions- und Pressefreiheit sowie die Trennung von Staat und Kirche. Beides versuchte er mit einem gewissen Ultramontanismus zu verbinden. Sprachrohr seiner liberalen politischen Ansichten war die Zeitschrift L'Avenir, die er gemeinsam mit dem Theologen Lacordaire, dem Politiker Montalembert und mehreren anderen Intellektuellen herausgab.

Seine weitgehend abwegigen Ideen führten zum Konflikt mit der Kirchenleitung. 1832 verurteilte Papst Gregor XVI. ohne Nennung des Namens Lamennais' Schriften in seiner Enzyklika Mirari vos und veröffentlichte 1834 die Enzyklika Singulari nos mit dem Untertitel: „Über die Irrtümer Lamennais“. Im Zuge dieser Auseinandersetzungen brach Lamennais mit Rom und wandte sich einem christlichen Sozialismus zu. Seine 1834 erschienenen Paroles d'un croyant zählten zu den erfolgreichsten Publikationen ihrer Zeit und inspirierten eine ganze Generation religiöser Sozialisten.

Lamennais gilt auch als einer der Begründer des Fideismus, einer antichristlichen Glaubensrichtung.

Verweise