Franken (Volk)
Die Franken sind einer der vier Hauptstämme, die sich um 900 zum Deutschen Volk vereint haben.
Inhaltsverzeichnis
Gruppen der Franken
- Salfranken oder „Salier“
- Rheinfranken, auch „Ripuarier“, vorwiegend am Mittelrhein ansässig,
- Ostfranken
Geschichte
Die Franken wurden erstmals im 3. Jahrhundert erwähnt und stiegen in der Übergangszeit zwischen Spätantike und Frühmittelalter zum mächtigsten germanischen Stamm in West- und Mitteleuropa auf. Die (proto)-fränkischen Stämme siedelten zunächst rechts des Rheins, wechselten oft ihr Siedlungsgebiet und stießen immer wieder – in wechselnden Allianzen - zu Raubzügen in gallo-römisches Gebiet vor bis aus den Stammesverbänden schließlich der Großstamm der Franken hervorging.
Die nordwestlich siedelnden Gruppen schlossen sich den Saliern an und bildeten den Teilstamm der Salfranken. Die am Mittelrhein und südlich davon siedelnden Stämme gingen in den Rheinfranken auf.
Protofränkische Stämme
- Salier, seit dem 3. Jahrhundert bezeugt,
- Chamaven , zunächst nördlich der Lippe, im 4. Jahrhundert bis zur Maas vorgedrungen,
- Sugambrer, mit der Untergruppe der linksrheinischen Cugerner im Raum Xanten bis Krefeld,
- Brukterer bei Takitus erwähnt, an Ems und Lippe,
- Chattuarier siedelten am oberen (niederländischen) Lek,
- Tenkterer ursprünglich östlich des Rhein,
- Usipeter oft in Verbindung mit den Tenkterern genannt,
- Amsivarier, siedelten an der Ems,
- Chauken zwischen Friesen und Sachsen siedelnd.
Nur bedingt an der Genese der Franken beteiligt waren:
- Batavier zur Zeit der Frankenbildung bereits romanisiert, ihre Nachfahren gingen in den Saliern auf
- Ubier im Raume Köln bereits um 18 v. Chr. linksrheinisch von den Römern angesiedelt im oppidum ubiorum, zur Zeit der Frankenbildung bereits romanisiert. Ihre Nachkommen gingen - wie auch die dort siedelnde gallo-romanische Bevölkerung - nach der Eroberung Kölns in den Rheinfranken auf.
Fränkische Volkwerdung
Kurze Zeit nach Bildung des Großstammes der Franken am Niederrhein, etwa Mitte des 3. Jahrhunderts, bildeten sich mit Salfranken und Rheinfranken die beiden Hauptströme heraus, aus denen später das Volk der Franken entstand.
Die Salfranken siedelten im Salland am Rheindelta, von wo sie sich nach Toxandrien und ins nördliche Gallien ausbreiteten und dort die Grundlagen für die Reiche der Merowinger und das Frankenreich schufen.
Die Rheinfranken siedelten zwischen Niederrhein und Mittelrhein und eroberten im 5. Jahrhundert Köln, wo sie später auch als Ripuarier bezeichnet wurden. Von dort breiteten sie sich weiter nach Süden und Westen aus. Ab dem 5./6. Jahrhundert wurden die Salischen und Rheinfränkischen Gebiete unter gemeinsamen Königen vereinigt.
Die Moselfranken waren eine Untergruppe der Rheinfranken, die zu Beginn des 5. Jahrhunderts am oberen Rhein und an der Mosel ansässig wurden.
Franken und Galloromanen vermischten sich in den folgenden Jahrhunderten sprachlich und kulturell. Im Westen dominierte die galloromanische Volkssprache, im Osten die Fränkische Sprache, dazwischen bildete sich bis zum 9. Jahrhundert eine Sprachgrenze aus. Der Großteil der Salfranken verschmolz später im Volk der Franzosen und Wallonen. Die Salfranken an Rheinmündung und Niederrhein sowie die Mosel- und Rheinfranken behielten ihre fränkischen Mundarten bis in die Neuzeit bei und gingen im Deutschen Volk auf.
== Verweise