Franz Josef I. von Österreich
- * 18. August 1830 auf Schloß Schönbrunn
- † 21. November 1916 auf Schloß Schönbrunn
- 1848-1916 (68 Jahre)
Franz Joseph I. war Kaiser von Österreich, König von Ungarn und König von Böhmen.
Inhaltsverzeichnis
Jugend
Erzherzog Franz Joseph Karl war der älteste Sohn des Erzherzogs Franz Karl von Österreich und dessen Gemahlin Prinzessin Sophie Friederike von Bayern.
Da aus der Ehe des zeugungsunfähigen Thronfolgers Erzherzog Ferdinand (ab 1835 Kaiser) keine Nachkommen zu erwarten waren, sollte dessen nächstälterer Bruder Franz Karl die Erbfolge der Habsburger fortsetzen, weshalb der Geburt von dessen Sohn Franz Joseph am Wiener Hof besondere Bedeutung zugemessen wurde. Franz Karl war nämlich sowohl körperlich als auch geistig von schwacher Konstitution und galt daher für eine Regentschaft als kaum geeignet. Aus diesem Grund wurde Franz Joseph bereits von frühester Kindheit an von seiner politisch ambitionierten Mutter konsequent als potenzieller Nachfolger auf dem Kaiserthron aufgebaut.
Thronbesteigung
Nach der Niederschlagung der Märzrevolution erschütterten weitere revolutionäre Erhebungen das Kaisertum Österreich. Franz Josef wurde in Olmütz zum „Kaiser“ erhoben.
Ehe
Kinder:
- Erzherzogin Sophie Friederike (1855–1857)
- Erzherzogin Gisela (1856–1932) ∞ Leopold von Bayern
- Kronprinz Erzherzog Rudolf (1858–1889) ∞ Stephanie von Belgien
- Erzherzogin Marie Valerie (1868–1924) ∞ Franz Salvator von Österreich-Toskana
Bestattung
Anlässlich seines Begräbnisses am 30. November entfaltete die Habsburgermonarchie zum letzten Mal ihren vollen Glanz. Unter dem Glockengeläut sämtlicher Wiener Kirchen und der Anteilnahme tausender Trauernder am Straßenrand wurde der Sarg des verstorbenen Kaisers von der Hofburg zum Requiem in den Stephansdom gebracht. Der Trauerzug führte vom Schweizerhof über den Heldenplatz, dann auf der Ringstraße vorbei an Oper und Kriegsministerium über den Franz-Josefs-Kai und die Rotenturmstraße zum Stephansdom. Großneffe und Nachfolger Karl I. führte den Trauerzug an, dem Vertreter der verbündeten Mächte, sämtlicher deutscher Fürsten und des Hauses Habsburg angehörten. Beigesetzt wurde Franz Joseph an der Seite seiner Ehefrau und seines Sohnes in der Kaisergruft im Wiener Stadtzentrum.
In seinem größtenteils am 6. Februar 1901 unterzeichneten Testament, das von mehreren höchstrangigen Zeugen mitunterschrieben wurde, befaßte sich Franz Joseph vor allem mit den Finanzen seiner Familie. Kleine Ergänzungen von 1913 und 1914 befaßten sich mit Zahlungen an die Thronfolgergattin, die Herzogin von Hohenberg, und deren (den Habsburgern nicht ebenbürtige) Kinder sowie an Otto Windisch-Graetz, Ehemann der Kaiserenkelin Elisabeth. Das Testament wurde vom Kaiser nach 1914 weder bezüglich des Krieges noch hinsichtlich seines Nachfolgers aktualisiert.
Résumé
Franz Joseph, geboren und gestorben im Schloß Schönbrunn war der letzte große Herrscher Europas. Er gab den verschreckten und von düstersten Vorahnungen geplagten Völkern noch einmal Zuversicht, Kraft, Ruhe, Stabilität, Liebe und größtmögliche Freiheit. Die verbrecherischen Demokraten ließ er streng bestrafen. Dafür wurde er in typisch demokratischer Manier mit Mord-Atentaten verfolgt.
Die neiderfüllte Macht Borussiens versuchte er durch eine sachgerechte und maßvolle deutsche Politik einzugrenzen. "Fünf Meter vor dem Ziel“ blieb ihm hier der Erfolg versagt und er mußte, fassungslos vor Entsetzen, mit ansehen, wie ein tausendjähriges Band durch einen herostratischen, amoralischen Wilhelm von Preußen zerrissen wurde. Das Schicksal Europas war nun besiegelt - der Nationalismus entfessselte seine barbarischsten und mörderischsten Energien, denen sich der Kaiser zuletzt fast allein entgegenstemmte.
Sein Bruder wurde in Mexiko erschossen, seine Gattin von einem Anarchisten mit einer Feile erstochen, sein einziger Sohn verschied unter mysteriösen Umständen (wahrscheinlich auch Mord), sein Neffe wurde in Serajewo samt Gattin sinnlos abgeschlachtet und doch tat der Kaiser in Liebe für seine Völker und die ihm Anvertrauten seine Pflicht bis zum letzten Atemzug.
Aus heutiger Sicht kann man dem Wirken Franz Josephs nur mit tiefster Dankbarkeit gedenken und das Haupt in Ehrfurcht vor dem letzten christlichen Herrscher Europas neigen.