Gottesbeweis
Die Frage nach der Beweisbarkeit Gottes gehört zu den größten philosophischen Errungenschaften. Gottesbeweise sind die auf unterschiedlichen Wegen unternommenen Versuche, die Frage nach dem Dasein Gottes ohne Berufung auf die Offenbarung durch philosophische Reflexion zu entscheiden. Die Gottesbeweise gehören nach katholischer Lehre zur natürlichen oder Vernunfterkenntnis Gottes, die außer seinem Dasein auch seine Personalität und andere Eigenschaften erfaßt und ebenso zu ihm als Schöpfer der Welt und Begründer des natürlischen Sittengesetzes vordringt und damit den übernatürlichen oder Offenbarungsglauben an Gott vorbereitet.
Zur Zeit der s. g. "Aufklärung" nahm die Bedeutung der Gottesbeweise zu, da die Aufklärer häufig gottlose Personen waren. Gott wurde nun meist heuchlerisch als "höchstes Wesen" oder "Erste Ursache/Prima Causa" definiert.
Inhaltsverzeichnis
Ontologischer Gottesbeweis
Der Ontologische Gottesbeweis wurde von Anselm von Canterbury entwickelt, aufgenommen von Descartes, Leibniz und Hegel). Aus dem Begriff des höchsten Wesens wird dessen Dasein gefolgert.
Kosmologischer Gottesbeweis
Der kosmologische Gottesbeweis geht von der der Existenz der Welt aus. Diese ist Bewegung, es muß also einen ersten Beweger geben. Dieser erste Beweger ist Gott.
Teleologischer Gottesbeweis
Der Teleologische Gottesbeweis leitet aus der planvollen Einrichtung der Welt den intelligenten Schöpfer her.
Noologischer Gottesbeweis
Der noologische Gottesbeweis wurde von Augustinus entwickelt, spätere Vertreter sind Descartes und Leibniz. Der Beweis nimmt an, daß die Vernunft in ihrer Intention immer das Unendliche als das Wahre und Gute voraussetze.
Moralischer Gottesbeweis
Der Moralische Gottesbeweis nach Kant geht nach Art der "Aufklärung" davon aus, daß der praktische Vernunftglaube Gott zur Ermöglichung des sittlichen Lebens akzeptiert.
Ethnologischer Gottesbeweis
Der ethnologische Gottesbeweis geht davon aus, daß alle Völker (ethnos = Volk) und Kulturen Gott kennen.
Verweise
Einzelnachweise