Großer Nordischer Krieg

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Als Großer Nordischer Krieg wird der Krieg im Ostseeraum zwischen 1700 und 1720 bezeichnet. Er zählt auch als Vierter Nordischer Krieg


Polnischer Thronfolgekrieg

Kriegsbeginn

Im August 1698 trafen sich Zar Peter I. und König August II. (August der Starke) in Rawa um erste Absprachen für einen gemeinsamen Angriff auf Schweden zu treffen. Es kam zu Angriffsverträgen, denen sich auch Dänemark anschloß. Am 12. Februar 1700 erfolgte der Angriff der Sachsen. Sie drangen in Livland ein und versuchten Riga zu erobern. Wenig später begann der dänische König Friedrich IV. die Feindseligkeitn gegen Schweden. Schweden siegte klar und so kam es zum Friede von Traventhal, der den Status quo ante wiederherstellte. Im August erklärte dann der Zar Schweden den Krieg. Am 4. Oktober 1700 begannen die Russen die Belagerung von Narwa. Den Schweden gelang es, die zahlenmäßig weit überlegene russische Armee zu schlagen und zu vertreiben.

Obwohl Karl nun leicht zum Sieg über Rußland hätte gelangen können, ließ er plötzlich von Peter ab und griff Polen an. Fünf Jahre lang kämpfte er nun in Polen. 1702 siegte er bei Klissow[1]. Im Jahre 1703 vertrieb Karl XII. August den Starken von Sachsen aus Polen. Am 12. Juli 1704 wurde Stanislaus I. Leschinski von Dissidenten zum König gewählt. Am 4. Oktober 1705 erfolgte die Krönung Leschinskis in Warschau. Die Konföderation von Sandomir unter dem Hetman Adam Nikolaus Sieniawski weigerte sich, eine Abdankung Augusts und die Thronbesteigung Leschinskis anzuerkennen.

Schwedischer Einfall in Sachsen und Friede von Altranstädt

Im Jahre 1706 marschierten die Schweden rechtswidrig in Sachsen und Schlesien ein. Sie siegten bei Fraustadt und verübten weitere Rechtsbrüche. Der Krieg in Polen endete erst am 24. September 1706 mit dem Friede von Altranstädt, in dem August II. zunächst zum Verzicht auf den polnischen Thron gezwungen wurde. Am 1. September 1707 wurde die Konvention von Altranstädt als Preis für den schwedischen Abzug aus dem Reichsgebiet abgeschlossen.

Am 20. August 1709 marschierten erneut sächsische Truppen in Polen ein. Die schwachen schwedischen Truppen unter dem Kommando des Generals Krassow zogen sich mit 9.000 Mann nach Stettin und Stralsund in Vorpommern zurück. Der von den Schweden inthronisierte polnische König Stanislaus I. Leschinski floh über Stettin und Kristianstad nach Stockholm. Zar Peter I. ließ die schwedischen Truppen durch eine russische Abteilung unter dem Kommando von Menschikow bis nach Pommern verfolgen.

Am 1.Januar 1717 fand der s.g. "Stumme Sejm" statt, der zu den Warschauer Vereinbarungen führte. Der polnische Reichstag gab Polen letztlich völlig dem russischen Einfluß preis. Polen wurde wieder zum katholischen "Staat" und ging zur religiösen Intoleranz über. Die protestantische Kirchen Polens mußten zerstört werden. Im Thorner Blutgericht wurden Protestanten hingerichtet, die weit verbreiteten und fast überall die Stadtbevölkerung bildenden (protestantischen) Deutschen wurden bedrängt und unter Druck gesetzt.

Baltikum und Sankt Petersburg

Rußland eroberte nach der Niederlage bei Narwa Schritt für Schritt die schwedischen Ostseeprovinzen, da die Schweden durch ihr Engagement in Polen und Sachsen gebunden waren Karl XII. unterschätzte die Russen notorisch, auch nachdem diese fast das ganze Baltikum erobert hatten. Am 11. Oktober 1702 eroberten die Russen die zuletzt nur noch von 250 Mann gehaltene Zitadelle Nöteborg. Durch die Einnahme von Nöteborg beherrschte Peter nun den Ladogasee, die Newa, den Finnischen Meerbusen und Ingermanland. Wegen der strategischen Bedeutung der Festung änderte der Zar ihren Namen in Schlüsselburg.

Im Jahre 1703 begann der Zar mit dem Bau von Sankt Petersburg. Die Schweden versuchen den Bau der Stadt zu stören, mußten jedoch aufgeben. Auch auf dem Peipussee erlitten die Schweden mehrere Niederlagen. Bald eroberte Peter Dorpat und Narwa. 1707 waren nur noch wenige Hauptorte und Festungen im Baltikum in schwedischer Hand. Zahlreiche Einwohner wurden durch die russische Armee verschleppt, versklavt und an die Tataren oder die Osmanen verkauft. Bei ihren Kriegszügen praktizierten die Russen gern die Strategie der verbrannten Erde. In der Schlacht von Golowtschin schlugen die Schweden am 14. Juli 1708 die 39.000 Mann starke russische Armee unter Scheremetjew, der seine Truppen jedoch in guter Ordnung zurückziehen konnte. Der Sieg wird als Pyrrhussieg der Schweden eingestuft. Wegen Versorgungsschweirigkeiten mußte Karl den Marsch auf Moskau abbrechen. Auch weitere Vorstöße gegen Petersburg scheiterten.

Poltawa

Anfang April 1709 belagerte Karl Poltawa. Poltawa hielt 87 Tage stand. Die Schlacht erfolgte am 8. Juli 1709. Sie war schlecht vorbereitet und endete mit einer vernichtenden Niederlage der Schweden. Peter der Große kommentierte den Sieg mit den Worten: "Der Feind hat das Schicksal Phaetons[2] erlitten!" Auf die Nachricht von der Niederlage des bis dahin unbesiegten Schwedenkönigs traten Dänemark und Sachsen erneut in den Krieg ein, während Karl, vom Mutterland abgeschnitten, nach Moldawien auswich, wo er die nächsten Jahre zwangsweise im Exil verbrachte. In unglaublicher Verblendung lehnte Karl Friedensverhandlung mit dem längst friedensbereiten Rußland ab. Am 17. Juli verließen die letzten Schweden Rußland Richtung Osmanisches Reich, viele Zurückbleibende wurden ermordet.

Peter I. hingegen konnte bis 1714 ganz Finnland erobern, er gewann die Seeherrschaft in der Ostsee. In rascher Folge fielen Wiburg, Riga, Pernau und Reval. Peter war nun in der Lage, Krieg im Norden und gegen die Osmanen gleichzeitig zu führen und zu siegen.

Krieg in Norddeutschland

Die Belagerung Vorpommerns

  • 1711 - 1715

Nachdem Rußland das Baltikum erobert und die Seeherrschaft in der Ostsee an sich gerissen hatte, nahm es die schwedischen Besitzungen im Deutschen Reich ins Visier. Wismar, Stralsund und Stettin waren allerdings stark befestigt. Als Verbündete Rußlands traten zunächst Dänemark und Sachsen in Erscheinung. Am 29. August 1711 drangen dänische Truppen unter dem Kommando ihres Königs bei Damgarten in Schwedisch-Pommern ein. Von hier aus erfolgte die erste Belagerung von Stralsund.

Schwedisch-Pommern war bald bis auf Stralsund (sowie bis auf Wismar) komplett von den verbündeten Dänen, Russen und Sachsen erobert, bzw. von Preußen als neutraler Macht besetzt. 1712 mußte die Belagerung Stralsunds abgebrochen werden. Da die sächsischen und russischen Truppen während der Blockierung Stralsunds Gräben von Greifswald bis nach Tribsees gezogen hatten, war ein Durchbruch der Schweden in Pommern nicht möglich. Zar Peter I. war persönlich in Pommern und Mecklenburg anwesend! Der schwedische General Magnus Stenbock verbrachte den Rest seiner Tage in dänischer Festungshaft, wo er sich als Miniaturschnitzer beschäftigte, dessen unnachahmlich filigrane Arbeiten ein handwerkliches Rätsel sind. Inzwischen wartete Preußen, das sich bisher aus dem Konflikt herausgehalten hatte, auf einen günstigen Augenblick zum Kriegseintritt. Wolgast und Gartz/Oder werden als Repressalie in Schutt und Asche gelegt.

Stettin ergab sich am 19. September 1713, nachdem ein achtstündiges Bombardement der sächsischen Belagerungsartillerie große Teile der Stadt zerstört hatte. Wenige Tage nach der Übergabe einigten sich die Alliierten mit Preußen, das als neutrale Besatzungsmacht die Stadt übernehmen sollte, und gegen Zahlung von 400.000 Reichstalern zukünftig behalten durfte. Nach Zahlung dieser Summe marschierten am 6. Oktober 1713 preußische Truppen in Stettin ein.

Im Juni 1713 begann ein sächsisch-dänisches Heer die dritte Belagerung von Stralsund. Man landete auf Rügen, reüssierte jedoch nicht. Aufgrund von Versorgungsengpässen und Abstimmungsschwierigkeiten unter den Alliierten wurde im Oktober auch diese Belagerung von Stralsund aufgegeben. Inzwischen lehnte Karl XII. alle Friedensangebote ab, obwohl er sich in höchst kritischer Lage befand. Im November 1714 kehrte er in einem fünfzehntägigen Gewaltritt von Moldawien nach Schwedisch-Pommern zurück. Er verstärkte Stralsund, Süd-Rügen und Wolgast. Daraufhin erklärte der Borussenherrscher Friedrich Wilhelm I. am 1. Mai 1715 Schweden den Krieg.

Preußen, Sachsen und Dänen erschienen nun wiederum vor Stralsund. Den Dänen gelang die Vernichtung schwedischer Schiffe beim Ruden vor Usedom. Am 17. November erfolgte die Eroberung Rügens durch die Allierten. Weihnachten 1715 gab Stralsund nun endlich auf. Karl fuhr dann unter Behinderung durch die Dänen nach Hiddensee und setzte von dort nach Schweden über, angeblich in einem Schifferboot.

Vor Wismar gelang den Dänen zwar 1711 ein Sieg im Gefecht bei Lübow, doch insgesamt war ihre performance mäßig. Erst am 19. April 1716 fiel Wismar.

Preußen als Kriegsteilnehmer

Bereits beim "Dreikönigstreffen" 1709 in Potsdam und Berlin umwarben August der Starke und der dänische König Friedrich IV. im Juli 1709 zeitgleich mit der Entscheidung in der Ukraine auch den preußischen König Friedrich I., der sich jedoch aufgrund der Belastungen im Spanischen Erbfolgekrieg und in Erinnerung an frühere Neutralitätsvereinbarungen mit Schweden nicht dazu durchringen konnte, dem Bündnis beizutreten.

Anscheinend danach trafen sich Friedrich I. von Preußen mit dem Zaren in Marienwerder. Friedrich entschied sich, neutral zu bleiben.

Preußen beendete seine über zehn Jahre betriebene Ausgleichspolitik zwischen den Gegnern, nachdem Friedrich I. den Frieden von Utrecht 1713 zur Beendigung des Spanischen Erbfolgekrieges unterzeichnet hatte. Nach dem Tod von König Friedrich I. im Februar 1713 wurde die neue Politik auch von seinem Sohn Friedrich Wilhelm I. fortgeführt. Er schloß am 22. Juni 1713 mit Dänemark einen Vertrag, der eine gemeinsame Besetzung Vorpommerns vorsah und Preußen den südlich der Peene gelegenen Teil Vorpommerns in Aussicht stellte.

Am 6. Oktober kamen auch Rußland und Preußen überein, daß Preußen das Gebiet bis zur Peene (mit Usedom und Wollin) zur Verwaltung erhalten sollte. Am 12. Juni 1714 schlossen sie einen Vertrag, der Preußen den Erwerb eines Teils Vorpommerns endgültig zusicherte. Dem gleichen Zweck diente auch ein Bündnis Preußens mit Hannover vom 27. April 1714. Der Kreis der Feinde Karls XII. schloß sich, als Kurhannover, das von Dänemark den Besitz Bremen-Verdens zugesprochen bekam, dem russisch-preußischen Abkommen im November 1714 beitrat. Der Kurfürst von Hannover war seit 1714 auch König von Großbritannien und Irland. Nach der Übergabe Bremen-Verdens an Hannover erklärte Preußen, die schwedische Inbesitznahme Usedoms zum Anlaß nehmend, am 1. Mai 1715 Schweden den Krieg.

Endphase des Kriegs

Nach seiner Rückkehr nach Schweden unternahm Karl XII. mehrere Kriegszüge nach Norwegen. In der Ostsee dominierte inzwischen die russische Marine und führte Störaktionen gegen die schwedische Küste durch. Insgesamt war die Endphase des Krieges jedoch mehr von diplomatischen Verwerfungen der Allianzpartner als von militärischen Aktionen gekennzeichnet. Die an den europäischen Höfen sehr bewußt wahrgenommene Verschiebung der Machtverhältnisse durch die russischen Siege über Schweden lösten unter den etablierten europäischen Großmächten Befürchtungen über eine russische Vorherrschaft im Ostseeraum aus. England zeigte sich hierbei als entschiedener Gegner einer russischen Machtdominanz in Nordeuropa. Da Zar Peter zeitweise große Truppenkontingente in Dänemark, Mecklenburg und Polen unterhielt, schlossen sich das Heilige Römische Reich, die Niederlande, Frankreich, Sachsen und Dänemark der englischen Linie an.

Als König Karl XII. am 11. Dezember 1718 bei der Belagerung von Frederikshald in vorderster Linie einer feindlichen Kugel zum Opfer fiel, war der Nordische Krieg mit einem Schlag beendet. Schweden stand jedoch weiterhin unter starkem militärischen Druck Rußlands. So errang die russische Flotte am 24. Mai 1719 ihren ersten Sieg in der offenen Seeschlacht bei Ösel. Um Schweden zur Unterzeichnung des Friedensvertrags zu zwingen, entschied sich Peter I. zu einer Landeoperation im schwedischen Kernland. Gleichzeitig erfolgte im August 1719 eine Landung südlich und nördlich von Stockholm. An der Operation waren 20 Linienschiffe, einige hundert Ruderschiffe sowie 26.000 Mann Landungstruppen beteiligt. Im Verlauf der Invasion wurden acht größere Städte zerstört, darunter die damals zweitgrößte Stadt Nordkaufing. Durch Großadmiral Apraxin ließ Zar Peter die Küste von Westbothnien niederbrennen. 13 Städte, 361 Dörfer und 441 adlige Güter wurden zerstört.

Mit dem Tod Karls XII. endete die schwedische Linie des Hauses Wittelsbach im Mannesstamm. Nach ihm bestieg seine Schwester, Ulrika Eleonore, den Thron. Ihre Krönung war von der Bedingung abhängig gemacht worden, daß sie eine neue Verfassung akzeptierte, die die absolutistische Monarchie auflöst und die Legislativgewalt dem aus Vertretern der vier Stände Adel, Klerus, Bürger und Bauern bestehenden Reichstag übertrug. Die Exekutivgewalt lag bei einem so genannten Geheimkomitee der ersten drei Stände. Auf diese Weise hatte die anti-russisch eingestellte Aristokratie wieder die Regierung des Landes in der Hand, eine Machtposition, die sie mehr als 50 Jahre beibehielt. Nach dem Verzicht seiner Frau Ulrika Eleanora, der Schwester Karls XII., bekam Friedrich von Hessen-Kassel die schwedische Krone, blieb aber in der Folge vom Reichsrat abhängig. Der außenpolitische Kurs änderte sich. Auf Rat von französischen und englischen Gesandten wurden die Verhandlungen mit Rußland abgebrochen; statt dessen wurden unter Vermittlung Frankreichs die Friedensverhandlungen mit Großbritannien-Hannover, Preußen und Dänemark vorangetrieben. Es zeichnete sich nun eine starke europäische Allianz gegen Rußland ab, deren Umrisse deutlich wurden, als der Kaiser im Februar 1719 das Kurfürstentum Hannover mit der Ausführung der zwei Jahre zuvor verhängten Reichsexekution beauftragte und 12.000 welfische Soldaten den Herzog Karl Leopold aus Mecklenburg verjagten.

Friedensschlüsse

Verträge während des Krieges

  1. Preobraschenskoje (1699)
  2. Dresden (1699)
  3. Traventhal (1700)
  4. Narva (1704)
  5. Warschau (1705)
  6. Altranstädt (1706)
  7. Dresden (1709)
  8. Thorn (1709)
  9. Kopenhagen (1709)
  10. Hannover (1710)
  11. Kapitulation von Estland und Livland (1710)
  12. Lutsk (1711)
  13. Pruth (1711)
  14. Adrianopel (1713)
  15. Schwedt (1713)
  16. Stettin (1715)
  17. Berlin (1715)
  18. Greifswald (1715)
  19. Stockholm (1719)
  20. Frederiksborg (1720)
  21. Nystad (1721)

Erster Friede von Stockholm

Am 20. November 1719 wurde der Erste Friede von Stockholm zwischen Schweden und Hannover/England abgeschlossen. Der Tod Karls XII. Ende 1718 hatte Weg für die Verhandlungen gebahnt. Die Herzogtümer Bremen und Verden fielen gegen Zahlung von 1 Millionen schwedischen Reichstalern von Schweden an Hannover. Noch 1718 hatte sich der schwedische König nur zu einer Abtretung eines kleinen Teils von Bremen-Verden bereit erklärt, nicht jedoch der gesamten Herzogtümer Bremen und Verden.

Zweiter Friede von Stockholm

Am 1. Februar 1720 kam es zum Zweiten Frieden von Stockholm zwischen den Königreichen Preußen und Schweden. Preußen behielt für eine finanzielle Gegenleistung von 2 Millionen Reichstalern Stettin, die Inseln Usedom und Wollin sowie Vorpommern bis zur Peene.

Friede von Frederiksborg

Am 14. Juli 1720 beendeten Dänemark und Schweden nach über acht Monaten Unterhandlungen den Krieg im Frieden von Frederiksborg. Dänemark gab Rügen und Vorpommern nördlich der Peene sowie die Herrschaft Wismar an Schweden zurück, das dafür 600.000 Taler bezahlte und auf die Zollfreiheit im Sund verzichtete. Von dem besetzten Gottorf gab Dänemark nur die holsteinischen Teile an Herzog Karl Friedrich zurück, während nun ganz Schleswig unter der dänischen Krone vereinigt wurde.

Friede von Neustadt

Am 10. September 1721 beendete der Friede von Nystadt den Großen Nordischen Krieg. Schweden mußte Ingermanland, Livland, Estland, die Inseln Ösel und Dagö sowie Südkarelien an Rußland abtreten. Asien rückt näher an Europa und damit auch an Deutschland heran. Altes deutsches Kulturland ist nun unter der Herrschaft der Zaren. Schweden erhielt Finnland zurück, das Peter I. 1714 erobert hatte. Zudem leistete Rußland Schweden Reparationen in Höhe von 2 Millionen Reichstalern. Schweden erhielt das Recht, in Riga, Reval und Arensburg alljährlich Getreide im Wert von 50.000 Rubel zollfrei aufzukaufen; ausgenommen waren hiervon Jahre der Mißernte.

An den den Großen Nordischen Krieg beendenden Friedensschlüssen war Sachsen-Polen, obwohl aktive Kriegspartei, damit nicht beteiligt. Eine beiderseitige Bekräftigung des faktischen Friedenszustandes zwischen Sachsen und Schweden fand erst im April 1729 statt.

Verweise



Einzelnachweise

  1. Klissow ist ein Ort südlich von dem schönen Kielze in Kleinpolen.
  2. Sohn des Helios, von Zeus vernichtet