Henoch (Sohn des Jered)
- auch: Enoch; Chanoch
Inhaltsverzeichnis
Name
Gefolgsmann Gottes. Henoch ist eine biblische Gestalt, die noch vor ihrem Tod von der Erde weggenommen wurde.[1] Aufgrund der unklaren Umstände seines Verschwindens rief er viele unterschiedliche, darunter auch symbolhafte, mystische und esoterische Interpretationen hervor. Dieser Henoch ist nicht zu verwechseln mit Henoch, dem Sohn Kains, nach dem auch eine Stadt benannt wurde (Gen 4,17).
AT
Im AT findet sich über Henoch nur ein kurzer Absatz in Genesis 5, 18 - 24. Danach ist Henoch der älteste Sohn des Jered und damit ein Nachkomme des Set. Sein Vater war 162 Jahre alt, als er ihn zeugte. Er selbst zeugte im Alter von 65 Jahren Methusalem. Anschließend soll er noch 300 Jahre gelebt haben und viele weitere Söhne und Töchter gehabt haben. Dann heißt es in Vers 24: „Henoch war seinen Weg mit Gott gegangen, dann war er nicht mehr da; denn Gott hatte ihn aufgenommen“. Sein erreichtes Lebensalter von 365 Jahren, das im Vergleich zu seinen Eltern und Kindern gering ist, kann symbolisch gesehen werden: die Zahl entspricht der Anzahl der Tage eines Sonnenjahres.
Eine vergleichbare Geschichte findet sich in der Bibel im 2. Könige mit der Entrückung des Elija. Das deuterokanonische Buch der Weisheit (4,7-17) spielt offensichtlich auf Henoch an: „Der Gerechte aber, kommt auch sein Ende früh, geht in Gottes Ruhe ein. […] Er gefiel Gott und wurde von ihm geliebt; da er mitten unter Sündern lebte, wurde er entrückt.“
NT
Der Hebräerbrief[2] betont, daß Henoch „aufgrund des Glaubens“ entrückt wurde und nicht sterben mußte und daß er vor der Entrückung das Zeugnis erhielt, daß „er Gott gefiel.“ Hier zeigt sich der Einfluß der paulinischen Theologie, mit ihrer Rechtfertigung des Gläubigen durch den Glauben, nicht durch Werkgerechtigkeit.
In Jud 1,14 wird nach gängiger Ansicht ein Satz Henochs zitiert, der auch im apokryphen äthiopischen Henochbuch (1,9) zu finden ist. Henoch, „der siebte nach Adam“, habe von zukünftigen Irrlehrern geweissagt und daß Gott mit vielen tausend Heiligen kommen werde, um über die Gottlosigkeit der Menschen zu richten. Diese Stelle belegt, daß in den frühchristlichen Gemeinden Schriften rezipiert wurden, die von der späteren Kirche nicht kanonisiert wurden.
Henoch wird außerdem in Lk 3,37 EU in einem der Stammbäume Jesu Christi genannt.
Verweise