Schell, Hermann
- * 28. Februar 1850 in Freiburg/Breisgau
- † 31. Mai 1906 in Würzburg
Hermann Schell war ein Modernist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bereits zum Wintersemester 1884/85 wurde er in Würzburg als Extraordinarius für Apologetik, Christliche Kunstgeschichte und Archäologie berufen. 1888 wurde er dort schließlich Ordinarius für Apologetik und Christliche Archäologie. 1890 übernahm er zudem die Vertretung der Dogmatikprofessur und ab 1894 kamen die vergleichende Religionswissenschaft und die Christliche Kunstgeschichte hinzu.
Lehre
Zwischen 1889 und 1893 legte er seine dreibändige „Katholische Dogmatik“ vor. Eine ordentliche Berufung auf den Dogmatiklehrstuhl scheiterte aber an einer Intervention des Bischofs. 1895/96 veröffentlichte er die ersten beiden Bände seiner Gesamtapologetik unter dem Titel „Die göttliche Wahrheit des Christentums“. Seine beiden Reformschriften „Der Katholicismus als Princip des Fortschritts“ (1897) und „Die neue Zeit und der alte Glaube“ (1898) machten ihn international bekannt, brachten ihm aber etwa im Jahre 1900 eine Indizierung ein.
Schell änderte seine modernistischen Positionen nicht und blieb nur nach außen hin der Kirche treu. Zwischen 1901 und 1905 veröffentlichte er „Religion und Offenbarung“, „Jahwe und Christus“ und „Christus - Das Evangelium und seine weltgeschichtliche Bedeutung“. Diese Werke blieben unbeanstandet.
Von glaubenstreuen Theologen wurde ihm allerdings weiterhin Monismus, Rationalismus und Protestantismus vorgeworfen. Diese Auseinandersetzungen belasteten Schell, trotz des Rückhaltes durch den Würzburger Bischof Ferdinand von Schlör, auch gesundheitlich sehr. Am 31. Mai 1906 starb er mit erst 56 Jahren an einem Herzversagen.
Nachwirken
1907 veröffentlichte der Wiener Professor Ernst Kommer das Buch „Hermann Schell und der fortschrittliche Katholizismus“. In ihm wies Commer akribisch die Häresien Schells nach.