Konklavismus

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Als Konklavismus bezeichnet man die Überzeugung derjenigen, die die modernen Päpste nicht als Päpste ansehen und versuchen andere Personen in einem Konklave zum Papst zu wählen.


Geschichte

Der Konklavismus ist als Phänomen untrennbar verbunden mit dem Sedisvakantismus, der sich seit den späten 1960er Jahren als Reaktion auf das „2. Vatikanische Konzil“ entwickelte. Obwohl der Pionier des Sedisvakantismus, der mexikanische P. Joaquin Saenz y Arriaga eine Papstwahl bereits in den 1970er Jahren befürwortete und der Gedanke von vielen aufgenommen wurde, ist der Konklavismus vor allem ein Phänomen der 1990er Jahre in der englischsprachigen Welt.

Der erste der unten aufgeführten Gegenpäpste, Papst Michael, vertrat die Idee einer Papstwahl seit den späten 1980er Jahren. Schließlich benachrichtigte er sämtliche sedisvakantistischen Publikationen weltweit, schrieb an alle Priester der Welt, die als sedisvakantistisch bekannt waren und versandte ein Buch, welches er verfaßt hatte, in hunderten Exemplaren.

Der USA-Traditionalist Ken Mock wird ebenfalls als Begründer der konklavistischen Bewegung genannt. Mocks Beiträge sind jedoch eher zwiespältig. "Papst Michael" behauptete, daß Mock am Tage vor der Bawden-Wahl erschien und verlangte, daß diese unterbleibt. Bawden behauptet auch, daß Mock gesagt habe,daß er ihm zugunsten zurückgetreten sei und daß er versucht habe, die Wahl von Pentz zu verhindern.[1] Er war an den Vorbereitungen der Wahl von Pulvermacher beteiligt, verlor jedoch das Vertauen, da er zu der Überzeugung kam, daß diese Wahl manipuliert sei.

Konklavistische Gegenpäpste

Mystizisten

Nicht zu den Konklavisten gehören die „mystizistischen“ Päpste, deren Anspruch auf das Papsttum aus übernatürlichen Offenbarungen bzw. Erscheinungen resultiert. Hier bedarf es keines Konklaves und somit gehören diese Päpste auch streng genommen nicht zum Konklavismus.

Wie unten zu sehen ist, haben sich etliche dieser Personen den Papstnamen Petrus II. zugelegt, der als tabu für Päpste gilt und der in katholischen Kreisen eine apokalyptische Bedeutung hat.

Gegenpäpste dieser Kateorie sind:

  • Clemens XV. Eine vorgeblich göttliche Ernennung war die Grundlage für den bereits vor dem 2. Vatikanum im Jahre 1950 erhobenen Anspruch eines gewissen Michel Colin auf das Papsttum.[2][3] Colin's Sekte hat, in verschiedene Fraktionen geteilt, bis zum heutigen Tage überlebt,
  • Papst Emmanuel, der Italiener Gino Frediani (1913–1984), ein Priester aus Gavinana, der 1973 behauptete Papst zu sein,
  • Papst Petrus II., Chester Olszewski aus Pennsylvanien, ein zuvoriger episkopaler Pfarrer, der die Behauptung 1977 oder 1980 aufstellte,
  • Der erste Gegenpapst, der weltweit bekannt wurde, war Papst Gregor XVII. der Palmarianisch-Katholischen Kirche, der 1978 behauptete, Papst zu sein. Er fand in Petrus II. und Gregor XVIII. noch zwei Nachfolger,
  • Papst Gregor XIX., der Amerikaner Michael Benjamins, der die Behauptung 1983 aufstellte,
  • Papst Hadrian VII., den amerikanischen Katholiken besser bekannt als Francis Schuckardt von der Congregation of Mary Immaculate Queen, der diese Behauptung 1984 aufstellte,
  • Papst Petrus II., geboren als Maurice Archieri, aus Paris oder Le Perreux in Frankreich, der diese Behauptung 1995 aufstellte,
  • Papst Petrus II. Romanus, geboren als William Kamm aus Köln, Deutschland ein verurteilter Sexualstraftäter, der derzeit eine Gefängnisstrafe in Australien verbüßt. Kamm, auch als „Little Pebble“ bekannt, behauptet nicht Papst zu sein, sondern der „nächste Papst“,
  • Papst Petrus II., ein Aime Baudet aus Brüssel,
  • Papst Petrus II., der Deutsche Julius Tischler, über welchen wenig bekannt ist,
  • Papst Petrus-Atanasius II. der in Brüssel oder Kanada leben soll,
  • Papst Leo XIV. aus Angoulême in Frankreich und
  • Papst Josef I. aus Luzern.

Verweise


Einzelnachweise

  1. Wamego Times 1990
  2. Michael W. Cuneo: The Smoke of Satan: Conservative and Traditionalist Dissent in Contemporary American Catholicism (JHU Press, 1999 pp. 121–134
  3. "Pope Clement XV" Time magazine, (15. 3.1971)