Konzil von Basel

Aus Monarchieliga
Wechseln zu: Navigation, Suche
  • Offiziell: Konzil von Base, Ferrara und Florenz (und Rom).
  • 17. Ökumenisches Konzil
  • einberufen von: Papst Martin V.
  • Dauer: 1431 in Basel – 1445 in Rom


Das Konzil von Basel ist das 17. Konzil der Kirche und fand von 1431 (Basel) bis 1445 (Rom) statt.


Einberufung

Einberufen wurde das Konzil von Papst Martin V., der 1417 auf dem Konzil von Konstanz gewählt worden war und die rechtgläubige Position des päpstlichen Primats vertrat. Die in Basel versammelten Konzilsväter versuchten den heterodoxen Vorrang des Konzils über den Papst durchzusetzen.

Papst Eugen IV. (1431–1447) ließ am 23. Juli 1431 das Konzil eröffnen. Der Papst erklärte schließlich die Versammlung in Basel am 18. Dezember 1431 für aufgelöst. Doch das Konzil ignorierte die Auflösung, unterstützt von dem deutschen König Sigismund und anderen weltlichen Mächten. Vom deutschen König beschützt erklärte das Konzil in Anlehnung an das Konstanzer Dekret Haec sancta synodus die Oberhoheit der Konzile über den Papst als festgeschrieben. Im folgenden Kampf zwischen dem Papst und der Idee des Konziliarismus obsiegte der Papst.

Die Verlegung des Konzils

Der byzantinische Kaiser Johannes VIII. bemühte sich um eine Einheit mit Rom. Dieser hegte den Wunsch, sein Reich zu retten. Das Konzil wollte nun den Papst ausstechen und begann vom Papst getrennte Verhandlungen mit Johannes. Als die Mehrheit des Konzils plante, das Konzil nach Avignon zu verlegen, was ein erneutes französisches Papsttum bedeutet hätte, verbündete sich der Papst mit der Minderheit des Konzils, die lieber eine italienische Stadt als Sitz des Konzils sehen wollte. Diese Minderheit verließ das Basler Konzil am 7. März 1437. Am 9. Dezember 1437 verstarb Kaiser Sigismund und der Habsburger Albrecht II. wurde am 18. März 1438 zum deutschen König gewählt. Mit dem Tod von Kaiser Sigismund verloren die Baseler Konzilsväter eine ihrer wichtigsten Stützen. Der Papst verlegte am 30. Dezember das Konzil nach Ferrara.

Kirchenfeindliches Frankreich

Auch als Antwort auf die Weigerung, das Konzil nach Avignon zu verlegen, erließ am 7. Juli 1438 Frankreich die Pragmatische Sanktion von Bourges, die das Konzil von Basel und den Konziliarismus unterstützte. Mit dieser Konvention wurde in Frankreich das Fundament für die Gallikanischen Pseudo-Freiheiten geschaffen.

Die Verlegung des Konzil nach Florenz beantwortete das Basler Konzil am 25. Juni 1439 mit dem Versuch der Absetzung des Papstes. Das Basler Konzil erhob nun am 5. November 1439 Amadeus VIII., früherer Herzog von Savoyen, als Felix V. zum letzten Gegenpapst der Geschichte. Am 27. Oktober 1439 verstarb Albrecht II. überraschend. Am 2. Februar 1440 wurde nach seiner Wahl Friedrich III. sein Nachfolger. Dieser zwang das Rumpfkonzil zur Übersiedlung nach Losanen, wo Gegenpapst Felix am 7. April 1449 resignierte. Er wurde vom Papst zum Kardinalbischof von Sabina ernannt und starb am 7. Januar 1451 in Genf. Am 19. April 1449 löste sich auch die Versammlung von Basel sang- und klanglos auf.

Unionskonzil

Das Konzil war als Unionskonzil geplant. Es begann tatsächlich mit dem Eintreffen des Papstes sowie der ostkirchlichen Teilnehmer. Als sich Papst Eugen mit dem Patriarchen Joseph II. in Ferrara traf, kam es dort zum letzten Treffen eines Papstes mit einem Ökumenischen Patriarchen bisher.

Nach einvernehmlicher Verlegung des Konzils von Ferrara nach Florenz kam dort die letzte Kirchenunion mit Byzanz zustande. Man einigte sich dabei auch über das "filioque", vierzehn Jahre vor dem Untergang des Imperiums von Byzanz. Dazu wurde auch erneut der Vorrang der römischen Kirche und ihres Oberhauptes, des Papstes, betont. Die byzantinischen Gesandten stimmten der päpstlichen Lehre zu. Am 6. Juli 1439 erfolgte in der Hauptkirche von Florenz mit der Unterzeichnung des Dekretes "Laetentur coeli" der feierliche Abschluß der Union.

Scheitern der Einigung

Wie die Kirchenunion von 1274 auf dem Zweiten Konzil von Leiden und von 1369 hatte auch diese Union keine lange Dauer. Noch immer wurde sie vom byzantinischen Klerus wegen der von der westlichen Kreuzzugskirche auf dem Vierten Kreuzzug zu verantwortenden Greueltaten strikt abgelehnt. Markus von Efesus[1] verweigerte in Florenz seine Unterschrift und organisierte den kirchlichen Widerstand gegen die Union mit den Lateinern. Die erhoffte Militärhilfe blieb ohnehin aus.

Auf einer Synode in Jerusalem sprachen die orientalischen Patriarchen das Anathema über die unierten Griechen aus und zwangen damit Kaiser Johannes, wieder zur Orthodoxie zurückzukehren. Die Erneuerung der Union durch Kaiser Konstantin XI., Bruder und 1448 Nachfolger von Kaiser Johannes, blieb wegen der am 29. Mai 1453 erfolgten Eroberung Konstantinopels durch die Türken, bei der dieser letzte byzantinische Kaiser fiel, bedeutungslos.

Viele Griechen machten den Zorn Gottes über die falsche Union für die Eroberung verantwortlich. Deshalb wurde auch offiziell die Kirchenunion von Florenz wieder aufgelöst. Am 28. September 1443 kehrte der Papst aus Florenz nach Rom mit der Genugtuung, die Armenier[2] und die Jakobiten[3] wieder mit der katholischen Kirche vereint zu haben, zurück. In Rom wurden am 30. September 1444 und am 7. August 1445 auch die Union mit den Nestorianern (Chaldäern) und Maroniten von Zypern sowie mit den Syrern geschlossen.

Lehre

  • (4.2.1442) Die Heilige römische Kirche glaubt, bekennt und lehrt unverbrüchlich, daß die Vorschriften des Alten Testaments oder des Mosaischen Gesetzes, die in Zeremonien, Weihen, Opfer und Sakramente eingeteilt werden, weil sie zur Versinnbildung von etwas Zukünftigem eingesetzt w
  • Extra ecclesiam nulla salus

Verweise




Einzelnachweise

  1. Markus Eugenicus, Erzbischof von Efesus
  2. 12. November 1439
  3. 4. Februar 1442