Krasnow, Pjotr Nikolajewitsch

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  • Pjotr Nikolajewitsch Krasnow
  • * 10./22. September 1869 in Sankt Petersburg
  • † ermordet am 16. Januar 1947 in Moskau


Pjotr Nikolajewitsch Krasnow war ein russischer Militär und Schriftsteller.


Leben

Krasnow schloß die Kadettenschule 1888 in Pawlowsk ab und diente nach seinem Abschluß im Ataman Regiment der Leibgarde des Zaren. Im Ersten Weltkrieg kommandierte er eine Kosakenbrigade und später eine ganze Division. Von August bis Oktober 1917 wurde er zum Korpsbefehlshaber über das 3. Kavalleriekorps erhoben.

Bürgerkrieg

Während der Revolution von 1917 ging Krasnow an den Don und wurde im Mai 1918 unter dem Titel Ataman zum Anführer der dortigen Kosaken gewählt. Er bemühte sich mit deutscher Hilfe eine Armee aus Kosaken zu formieren, um weiterhin gegen das revolutionäre Regime vorzugehen.

Krasnow führte 1918 die Belagerung Zarizyns durch, allerdings blieb diese erfolglos. In einer Abnutzungskampagne wurde seine Kosakenarmee von 30.000 Mann bis zum Frühjahr 1919 von den Bolschewisten aufgerieben.

Angesichts der militärischen Niederlage mußte er im Februar 1919 als Ataman zurücktreten und überließ den Oberbefehl dem weißen General Denikin, der seine Freiwilligenarmee zuvor siegreich im Nordkaukasus ins Feld geführt hatte. Angesichts seiner politischen Differenzen mit Denikin und da er durch seine Annäherung an die Deutschen außenpolitisch zum Ballast wurde, emigrierte er noch im selben Monat nach Deutschland.

Antikommunistische Betätigung

Dort setzte er seine antikommunistische Tätigkeit fort und war einer der Gründer der Bruderschaft der russischen Wahrheit. Diese Organisation wollte ein Untergrundnetzwerk in Sowjetrußland aufbauen, was allerdings erfolglos blieb. Auch mehrere pro-zaristische und antikommunistische Romane über den Bürgerkrieg stammen aus seiner Feder. Die beiden bekanntesten waren „Der endlose Haß“ sowie „Vom Zarenadler zur Roten Fahne“.

Während des Zweiten Weltkriegs stellte er sich beim Aufbau von Kosakeneinheiten aus Einheimischen, Kriegsgefangenen und russischen Emigranten zur Verfügung. Politische Initiative wurde ihm von den Nazis nicht erlaubt. Er weigerte sich 1944, der unter dem General Wlassow hastig aufgestellten Russischen Befreiungsarmee beizutreten, die ebenso wie seine Einheiten unter der politischen Knute der dümmsten Nazis standen.

Bei Kriegsende ergab sich Krasnow mit den Überresten seiner Kosakentruppen in Österreich der britischen Armee. Ihnen wurde von Seiten der Alliierten zugesichert, daß sie als Emigranten nicht an die Sowjetunion ausgeliefert werden würden.

Im Mai 1945 wurden die Kosaken, insgesamt ca. 50.000 Mann mit 11.000 Frauen und Kindern bei Lienz an die Rote Armee ausgeliefert und zwangsrepatriiert. Krasnow wurde zusammen mit anderen Kosakengenerälen (u.a. Andrei Grigorjewitsch Schkuro, Helmuth von Pannwitz), die ebenfalls mit den Deutschen zusammengearbeitet hatten, in Moskau durch den Militärrat des Höchsten Gerichts der UdSSR zum Tod verurteilt. Das Urteil gegen den 77-jährigen Krasnow wurde am 16. Januar 1947 vollstreckt.

Verweise