Moldawien
Moldawien ist ein osteuropäischer Binnenstaat auf dem Balkan.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Moldawien liegt zwischen Rumänien und der Ukraine. Das Kerngebiet liegt i. W. zwischen den Flüssen Dnister und Prut in der historischen Landschaft Bessarabien. Der Norden grenzt an die Podolische Platte der Westukraine. Ein kleinerer Teil des Landes liegt östlich des Dnister und hat sich 1992 als "Transnistrien" abgespalten. Der südlichste Punkt ist Giurgiulesti, an dem Moldawien einen etwa 600 Meter langen Zugang zur Donau besitzt.
Der Name der Republik leitet sich vom Fluß Moldau ab, obwohl das heutige Staatsgebiet nicht mehr von der Moldau berührt wird.
Städte
Städte sind u. a.
- Calarasi
- Kischinau
- Tiraspol
- Belz
- Bender
- Cahul
- Dubasari
- Giurgiulesti
- Ribnita
- Slobozia
- Soroca
Infos
Die offizielle Amtssprache ist Rumänisch. Als Ausdruck sprachlichen Separatismus hat die Regierung 1994 die Bezeichnung "Moldauische Sprache" durchgesetzt. Diese Bezeichnung war bereits in der Zeit der Moldauischen SSR verwendet worden.
Geschichte
Nach dem Russisch-türkischen Krieg 1787–1792 mußte die Pforte alle Besitzungen östlich des Dnister an Rußland abtreten. Ein erweitertes Bessarabien wurde nach dem Russisch-türkischen Krieg von 1806 bis 1812 in das Russische Reich integriert. Das Gebiet wurde als Gouvernement Bessarabien organisiert.
Nach Rußlands Niederlage im Krimkrieg 1853-1856 wurde das Fürstentum Moldau und die Walachei im Vertrag von Paris unter die Kollektivgarantie der sieben Unterzeichnerstaaten, darunter das Osmanische Reich, Frankreich, Großbritannien und Sardinien und Rußland gestellt. 1859 wurden die Donaufürstentümer Moldau und Walachei vereinigt. Nach dem Berliner Kongreß 1878 mußte die rumänische Regierung das südliche Besarabien wieder an Rußland abgeben.
Nach der bolschewistischen Oktoberrevolution 1917 in Rußland konstituierte sich am 21. Dezember ein moldauisch-bessarabischer Landesrat, der am 2. Dezember 1917 die "Moldauische Demokratische Republik", zunächst als Teilrepublik eines neuen, föderal organisierten Rußlands proklamierte. Im Januar 1918 besetzten rumänische Truppen das Gebiet westlich des Dnister.
Der Widerstand gegen die Besetzung wurde niedergeschlagen und das Parlament erklärte die Unabhängigkeit von Rußland bzw. der Ukraine. Am 27. März 1918 stimmte eine Mehrheit des Parlaments für die Vereinigung mit Rumänien und legalisierte damit nachträglich die faktisch bereits vollzogene Eingliederung Bessarabiens in den rumänischen Staat.
Im Gegensatz zu den Staaten des Völkerbunds erkannten die Bolschewiki die Rechtmäßigkeit dieser Abstimmung und des Anschlusses nicht an und errichteten nach der Gründung der Sowjetunion 1924 in den zur Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik gehörenden Gebieten östlich des Dnister eine Moldauische Autonome Oblast, die sieben Monate später zur Moldauischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik erhoben wurde. Offizielle Hauptstadt war Kischinau – aufgrund der "rumänischen Besetzung" wurde jedoch Balta,[1] nach 1929 Tiraspol zum Regierungssitz bestimmt.
Das zu Rumänien gehörige Gebiet Bessarabiens und das nördliche Buchenland wurde im Juni 1940 mit deutscher Zustimmung als Konsequenz des geheimen Zusatzprotokolls des Hitler-Stalin Pakts von der Roten Armee besetzt und von der Sowjetunion annektiert.
Moldawien entstand als Konsequenz des [[Hitler-Stalin-Pakt|Hitler-Stalin-Paktes]], als Stalin diese Region 1940 besetzte. Die deutsche Bevölkerung der Region wurde ausgesiedelt, wohl meist in die ehemalige Provinz Posen.
Nach dem Zefall der Sowjetunion machte sich Moldawien selbständig und führt seither eine kümmerliche Schattenexistenz.
Verweise
Einzelnachweise
- ↑ heute Ukraine