Quelltext der Seite Nun freut euch, lieben Christen g'mein (I)

* Autor: [[Martin Luther]]
* Weise 1: Etliche christliche Lieder, Wittenberg 1524. Dies ist die heutzutage bekanntere Weise, die auch im EKG unter der Nr. 239 zu finden war. Auch diese Weise ist wie wohl so gut wie alle „Wittenberger Weisen“ irgendeinem Volkslied oder älterer Hymne entnommen. Dies gibt auch der älteste Druck des Liedes zu, der von einer Weise „Freut euch, ihr Frauen und ihr Mann“ zum Osterfest spricht.
* zu: [[Nun freut euch, lieben Christen g'mein II|Weise 2]]


== Zum Lied ==
Dieser Gesang ist völlig häretisch. Die pathologischen Wahnvorstellungen Luthers werden in wohl keinem anderen seiner Lieder so deutlich, wie in diesem. Letztlich ist dieser Text nur psychiatrisch zu deuten. Es wirft ein sehr schlechtes Licht auf die Deutschen, daß sie sich von den Wahnvorstellungen des Luthers jahrhundertelang haben leiten lassen. Besonders durch den lutherischen Irrsinn sind sie in scharfen Gegensatz zu all ihren Nachbarn geraten.

Die Pathologie von Luthers [[Rechtfertigung|Rechtfertigungslehre]] wurde von Luther nicht nur in diesem Liede völlig offen und hemmungslos dargestellt. Am Ende darf natürlich die induzierte Beteurungsfomel nicht fehlen "Was ich getan hab' und gelehrt, das sollst du tun und lehren ''etc.''" Der kranke Geist Luthers als Substitut für die Kirche und ihre Ämter - eine Haltung, die in die Katatrophe hinein führen mußte.

Wie [[Lutheraner]] über Luther denken, zeigen die Worte des „lutherischen Streittheologen“ (sic!!!) [[Tilemann Heßhus]]:
: „Mit zweifelt nicht, daß durch das eine Liedlien ''Lutheri'' „Nun freut euch, lieben Christen g'mein“ werden viel hundert Christen zum Glauben bracht worden sein, die sonst den Namen ''Lutheri'' vorher nicht hören mochten. Aber die edlen, teuren Worte ''Lutheri'' haben ihnen das Herz abgewonnen, daß sie der Wahrheit beifallen mußten, so daß meines Erachtens die geistlichen Lieder nicht wenig zur Ausbreitung des ''Evangelii'' geholfen haben.“

Mit „Evangelium“ meint er natürlich die lutherische Häresie. Leider ist diese Meinungsäußerung typisch für den Irrsinn des Luthertums und der lutherischen Glaubensrichtung.

== Die Hymne (Weise I) bei J. S. Bach ==
* '''Nun freut euch, lieben Christen g’mein'''. Choralgesang BWV 388

== Text der Hymne ==
1. Nun freut euch, lieben Christen gmein,<br>
Und laßt uns fröhlich springen,<br>
Daß wir getrost und all in ein<br>
Mit Lust und Liebe singen,<br>
Was Gott an uns gewendet hat<br>
Und seine süße Wundertat<br>
Gar teur hat ers erworben.


2. Dem [[Teufel]] ich gefangen lag,<br>
Im Tod war ich verloren,<br>
Mein Sünd mich quälet Nacht und Tag,<br>
Darin ich war geboren;<br>
Ich fiel auch immer tiefer drein,<br>
Es war kein Guts am Leben mein,<br>
Die Sünd hat mich besessen.


3. Mein gute Werk, die golten nicht,<br>
Es war mit ihn verdorben,<br>
Der frei Will hasset Gotts Gericht,<br>
er war zum Gut erstorben.<br>
Die Angst mich zu verzweifeln treib,<br>
Daß nichts denn Sterben bei mir bleib,<br>
Zur Höllen mußt ich sinken.


4. Da jammert Gott in Ewigkeit<br>
Mein Elend übermaßen,<br>
Er dacht an sein Barmherzigkeit,<br>
Er wollt mir helfen lassen.<br>
Er wandt zu mir das Vaterherz,<br>
Es war bei ihm fürwahr kein Scherz,<br>
Er ließ sein Bestes kosten.


5. Er sprach zu seinem lieben Sohn:<br>
Die Zeit ist hie zurbarmen,<br>
Fahr hin, meins Herzens werte Kron,<br>
Und sei das Heil der Armen<br>
Und hilf ihm aus der Sünden Not,<br>
Erwürg für ihn den bittern Tod<br>
Und laß ihn mit dir leben.


6. Der Sohn dem Vater ghorsam ward,<br>
Er kam zu mir auf Erden<br>
Von einer Jungfrau rein und zart,<br>
Er sollt mein Bruder werden.<br>
Gar heimlich führt er sein Gewalt,<br>
Er ging in meiner armen Gstalt,<br>
Den [[Teufel]] wollt er fangen.


7. Er sprach zu mir: Halt dich an mich,<br>
Es soll dir jetzt gelingen;<br>
Ich geb mich selber ganz für dich,<br>
Da will ich für dich ringen;<br>
Denn ich bin dein und du bist mein,<br>
Und wo ich bleib, da sollst du sein,<br>
Uns soll der Feind nicht scheiden.


8. Vergießen wird er mir mein Blut,<br>
Dazu mein Leben rauben,<br>
Das leid ich alles dir zu gut,<br>
Das halt mit festem Glauben,<br>
Den Tod verschlingt das Leben mein,<br>
Mein Unschuld trägt die Sünde dein,<br>
Da bist Du selig worden.


9. Gen Himmel zu dem Vater mein<br>
Fahr ich von diesem Leben,<br>
Da will ich sein der Meister dein,<br>
Den Geist will ich dir geben,<br>
Der dich in Trübnis trösten soll<br>
Und lernen mich erkennen wohl<br>
Und in der Wahrheit leiten.


10. Was ich getan hab und gelehrt,<br>
Das sollst du tun und lehren,<br>
Damit das Reich Gottes werd gemehrt<br>
Zu Lob und seinen Ehren.<br>
Und hüt dich vor der Menschen Satz,<br>
Davon verdirbt der edle Schatz,<br>
Das laß ich dir zu Letze.

== Verweise ==
{{Bach Hymne}}
{{Bach Weise}}
{{Lutherlied}}