Nun komm, der Heiden Heiland
- Autor: Martin Luther nach Ambrosius von Mailand
- Weise: Martin Luther
Inhaltsverzeichnis
Die Hymne
Die Hymne "Nun komm, der Heiden Heiland“ ist eine Übersetzung des ambrosianischen Hymnus „Veni redemptor gentium“ durch den Häretiker Martin Luther. Luther übersetzte den Hymnus „des sich wunder’", bei Bach, und in den meisten Gesangbüchern heißt es seither fälschlich „wundert". Im Luthertum setzte sich das Lied rasch als Hauptlied für den 1. Adventssonntag und für die ganze Adventszeit durch.
Die Hymne bei J. S. Bach
Kantaten
- Nun komm, der Heiden Heiland I, Weimarer Adventskantate BWV 61
- Nun komm, der Heiden Heiland. Einzigartige Kombination von Ouverture und Choralbearbeitung als Kopfsatz der Kantate 61
- Nun komm, der Heiden Heiland II, Leipziger Adventskantate BWV 62
- Schwingt freudig euch empor. Kantate von 1731. Hier wird die letzte Strophe des Liedes als Schlußchoral verwendet, die erste hingegen als Duett (satz 2). Dazu Dürr: „… darf in seiner Innigkeit als eine der gelungensten Eingebungen Bachs gelten … Die Expressivität der Figuren ist aufs Äußerste gesteigert.“
Orgelchoräle
- Nun komm, der Heiden Heiland. Choral aus dem Orgelbüchlein.
- Nun komm, der Heiden Heiland. Erster von insgesamt drei Bearbeitungen der Hymne in den 18 Chorälen, die Bach perfektionierte und in einen Sammelband eintrug. Keller: „Das alles zusammen ist von einer phantastischen Schönheit, der man nie ganz auf den Grund sieht. Die feierliche Verhüllung der Melodie ist hier Ausdruck des undurchddringlichen Geheimnisses der [bevorstehenden] Menschwerdung des Gottessohnes.“
- Nun komm, der Heiden Heiland. Hat Bach bei den in die Tiefen hinabsteigenden Bässen an die Höllenfahrt Christi gedacht?
- Nun komm, der Heiden Heiland. Der c. f. liegt im Baß, darüber ein vielstimmiger Lobgesang der die Erlösung erwartenden Menschheit.
- Nun komm, der Heiden Heiland. Diese „Fughetta manualiter“ BWV 699 sollte bei der Adventsmusik nicht übersehen werden. Es ist die wohl älteste der Bachischen Bearbeitungen des Hymnus und als Choralvorpsiel ideal geeignet.
Text der Hymne
1. Nun komm, der Heiden Heiland,
der Jungfrauen Kind erkannt.
Des sich wunder' alle Welt
Gott solch Geburt ihm bestellt.
2. Nicht von Manns Blut noch von Fleisch,
allein von dem Heiligen Geist
ist Gotts Wort worden ein Mensch
und blüht ein Frucht Weibs Fleisch.
3. Der Jungfrau Leib schwanger ward,
doch bleib Keuschheit rein bewahrt.
Leucht erfuhr manch Tugend schon
Gott da war in seinem Thron.
4. Er ging aus der Kammer sein,
dem kön'glichen Saal so rein,
Gott von Art und Mensch ein Held,
sein' Weg er zu laufen eilt.
5. Sein Lauf kam vom Vater her
und kehrt wieder zum Vater,
fuhr hinunter zu der Hell,
und wieder zu Gottes Stuhl.
6. Der du bist dem Vater gleich,
fuhr hinaus den Sieg im Fleisch,
das dein ewig Gott's Gewalt
in uns das krank' Fleisch enthallt.
7. Dein Krippen glänzt hell und klar,
die Nacht gibt ein neu' Licht dar,
dunkel muß nicht kommen drein,
der Glaub' bleibt immer im Schein.
8. Lob sei Gott dem Vater ton,
Lob sei Gott, sei'm ein'gen Sohn,
Lob sei Gott, dem heil'gen Geist,
immer und in Ewigkeit.