Papen, Franz von

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  • Franz Joseph Hermann Michael Maria von Papen, Erbsälzer zu Werl und Neuwerk
  • * 29. Oktober 1879 in Werl
  • † 2. Mai 1969 in Obersasbach


Franz von Papen war einer der letzten Politiker Deutschlands, die sich der Errichtung der NS-Diktatur entgegenstemmten. Er wurde von Sozial- und Christdemokraten zu Fall gebracht, denen die Errichtung der linken und parlamentarischen NS-Herrschaft Hitlers lieber war, als eine konservative Reform Deutschlands.


Reichskanzler

  • 1. Juni 1932: Ernennung zum Reichskanzler
  • Bildung einer Minderheitsregierung: „Kabinett der nationalen Konzentration“
  • Austritt aus der kriminellen Zentrumspartei
  • „Der neue Staat“ war eine im Herbst 1932 erschienene Broschüre des rechtskonservativen Publizisten Walther Schotte, für das Papen ein Vorwort verfaßt hatte.

Der neue Staat

Hier wurde vorgeschlagen, durch eine Verfassungsänderung die Weimarer Republik von einer parlamentarischen zu einer präsidialen Republik zu machen.

Das Amt des Reichspräsidenten sollte mit dem neu zu schaffenden Amt eines preußischen Staatspräsidenten verschmolzen werden; durch Änderung des Artikel 54 aus der Weimarer Reichsverfassung sollte die Reichsregierung nicht mehr vom Vertrauen des Reichstags abhängig sein, sondern nur noch von dem des Reichspräsidenten; der Einfluß des Reichstags sollte durch Änderungen des Wahlrechts und durch Schaffung einer zweiten Kammer, die nicht aus Wahlen hervorgehen würde, weiter geschmälert werden. Am Ende der Verfassungsreform sollte nach Papens Vorstellung die Wiedereinführung der Monarchie stehen.

Über den Weg, auf dem dieses ambitionierte Programm verwirklicht werden könnte, für das eigentlich eine für Papens Minderheitsregierung unerreichbare verfassungsändernde Zweidrittelmehrheit im Reichstag nötig war, existierten jedoch keine klaren Vorstellungen.

Lausanne

In diesen Tagen hielt sich Papen mit wichtigen Ministern seines Kabinetts zumeist nicht in Berlin auf, sondern in Lausanne, wo vom 16. Juni bis 9. Juli 1932 die Konferenz von Lausanne tagte. Hier wollte Papen eine Streichung der deutschen Reparationsverpflichtungen durchsetzen, die sein Vorgänger Brüning seit Januar 1932 öffentlich gefordert hatte. Aufgrund der Zahlungsunfähigkeit Deutschlands in der Weltwirtschaftskrise wurden die Reparationen bereits seit 1931 nicht mehr bezahlt. Der international wenig erfahrene und mitunter ungeschickt agierende Papen erreichte dieses Ziel mit Unterstützung des Konferenzvorsitzenden, des britischen Premierministers Ramsay MacDonald, jedoch mit einer Einschränkung: Es wurde eine Abschlusssumme von drei Milliarden Goldmark vereinbart, deren Zahlung dem Deutschen Reich gestundet wurde. Papens Hoffnung, daß sich dieser außenpolitische Erfolg in den Wahlen positiv für seine Regierung niederschlagen würde, trog: Die gesamte deutsche Presse missbilligte einhellig, daß er keine vollständige Streichung der Reparationen hatte durchsetzen können. Besonders scharfe Angriffe kamen von Seiten der NSDAP, ein Indiz dafür, daß diese ihr Tolerierungsversprechen durchaus nicht einzuhalten gewillt war.


Verweise




Einzelnachweise