Bermondt-Awaloff, Pawel Michailowitsch

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  • Pawel Michailowitsch Bermondt-Awaloff
  • * 4. März 1877 in Tiflis
  • † 27. Januar 1974 in Neuyork


Pawel Michailowitsch Bermondt-Awaloff war russischer Offizier im Ersten Weltkrieg und von Juli bis November 1919 Befehlshaber der sogenannten Westrussischen Befreiungsarmee im Russischen Bürgerkrieg.

Laufbahn

Bermondt nahm am Russisch-Japanischen Krieg teil. 1918 stellte er in der Ukraine Weiße Truppen auf. Mit dem Untergang des Hetman-Staates wurde er zuerst gefangengesetzt, kam dann nach Deutschland und schloß sich den dort tätigen russisch-monarchistischen Gruppen an. Er organisierte im Kriegsgefangenenlager Salzwedel eine kleine Truppe, die er „Korps Graf Keller“ nach dem ermordeten Führer der weißen Bewegung Theodor Arturowitsch Keller benannte. Anfang Juni 1919 verlegte die etwa 300 Mann starke Einheit nach Kurland. Er verweigerte den Befehl seines nominellen vorgesetzten Nikolaus Nikolajewitsch Judenitsch zur Verlegung nach Estland.

Mit Unterstützung des Generals Rüdiger von der Goltz und durch die Wahl einer Westrussischen Regierung in Berlin wurde Bermondt dann im Juli 1919 als Nachfolger des Fürsten Anatol Pawlowitsch Lieven mit der Führung der Westrussischen Befreiungsarmee beauftragt. In Mitau residierend, ließ Bermondt rauschende Feste feiern und vereinbarte die Übernahme deutscher Freikorps, die schließlich 80% seiner Streitmacht ausmachten.

Als die deutsche Regierung im Herbst 1919 die weitere Finanzierung der Armee aufkündigte, ernannte sich Bermondt zum Generalgouverneur von Westrußland mit eigener Zivilverwaltung. In Deutschland wurde illegal das sogenannte Bermondt-Geld gedruckt; als Deckung dienten die ehemaligen Staatswälder Kurlands. Er wurde unter anderem auch von einem obskuren Zweig des Johanniterordens und von J.P. Morgan jun. finanziell unterstützt.

Bei den Kämpfen im November 1919 wurden seine Truppen von der Armee Lettlands geschlagen. Nach der Niederlage bei Riga im November 1919 setzte sich Bermondt zunächst nach Dänemark ab und lebte danachin Deutschland.

Ab 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war er Vorsitzender einer nationalrussischen Bewegung, die 1939 nach dem Molotow-Ribbentrop-Pakt aufgelöst wurde. Bermondt wurde aus Deutschland ausgewiesen. Er siedelte erst nach Belgrad um, ging aber 1941 in die Vereinigten Staaten.

Trivia

  • 1919 stiftete Awaloff-Bermondt eine Erinnerungsmedaille für die Kämpfer der Westrussischen Befreiungsarmee. Die Medaille bestand aus Bronze und wurde zwischen 1919 und 1921 verliehen.
  • Bermondt war zweimaliger Träger des Russischen Ordens des Heiligen Georgs und Träger des Ordens des Heiligen Wladimir mit Schwertern.
  • „Die Hauptursache des Weltkrieges war die Intrige Englands, das allein diesen Krieg entfachte, um dadurch zwei große Völker, das russische und das deutsche, unschädlich zu machen. Die Hauptschuld am Beginn dieses Völkermordes trifft unzweifelhaft England.“[1]

Werke

  • Im Kampf gegen den Bolschewismus, 1925.

Verweise



Einzelnachweise

  1. Pawel Michailowitsch Bermondt-Awaloff