Sankt Maria im Rosental
Das Kloster St. Maria im Rosental war ein der Mutter Gottes geweihtes Zisterzienserinnenkloster.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Zisterze liegt westlich von Eisenberg am Nordrand des Pfälzerwaldes.
Gründung
Das Kloster wurde 1241 durch Graf Eberhard IV. von Eberstein, Burgherr zu Stauf, und seine Gemahlin Adelheid von Sayn gestiftet. Eberhard von Eberstein war der Bruder des Speyerer Bischofs Konrad von Eberstein und ein Cousin der hl. Hedwig. Er stammte mütterlicherseits von den Andechsern ab und war über seine beiden Schwestern mit den Leiningern und den Raugrafen verschwägert. Sein Neffe Raugraf Eberhard I., Bischof von Worms, weihte am 22. Mai 1261 die frühgotische Kirche des von seinem Onkel gestifteten Klosters Rosenthal. Im Oktober des Jahres begrub man dort des Bischofs Bruder Raugraf Heinrich I., die Grabplatte ist in der Kirchenruine erhalten. Laut der Regensburger Chronik von Carl Theodor Gemeiner, war er der Ritter der mit Herzogin Maria von Brabant einen Briefwechsel führte, weshalb diese, aus unbegründeter Eifersucht, 1256 auf Befehl ihres Gatten Ludwig des Strengen von Bayern enthauptet wurde.
Geschichte des Klosters
Viele Töchter des Landadels traten in das Kloster ein. Im Jahre 1496 gehörten ihm 70 Personen an, davon 31 Chorschwestern, 14 Laienschwestern und 24 Dienstleute. Die Nonnen brachten das ihnen zustehende Heiratsgut in die Klostergemeinschaft ein und es fielen ihr auch sonstige Schenkungen zu. Dadurch hatte der Konvent nicht unerheblichen Besitz in der näheren und weiteren Umgebung, besonders in Asselheim, Bechtolsheim, Breunigweiler, Göllheim, Guntheim, Hillesheim, Kerzenheim, Lautersheim und in Sippersfeld.
In der Schlacht bei Göllheim am 2. Juli 1298 fiel König Adolf von Nassau und wurde hier beigesetzt. Er war der Großneffe des Klostergründers und blieb elf Jahre lang in Rosenthal bestattet, da ihm sein überlebender Kontrahent Albrecht von Österreich die Beisetzung im Speyerer Dom verweigerte. Erst nach dessen Tod konnte er 1309 in die Kathedrale überführt werden. Seine Gattin Imagina von Isenburg-Limburg betete gemäß der Überlieferung in der Rosenthaler Klosterkirche, während unweit davon die Schlacht tobte. Am Todesort ihres Mannes ließ sie später das frühgotische Königskreuz errichten und erlebte noch seine Überführung nach Speyer.
Im Pfälzischen Bauernkrieg plünderten und verwüsteten die Horden linker Krimineller das Kloster, es konnte jedoch weitergeführt werden; bis schließlich 1572 Graf Philipp IV. von Nassau-Saarbrücken das KLoster ausraubte und aufhob.
Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges setzte Kaiser Ferdinand III. den Zisterzienserorden wieder in seine Rechte ein. Unter der Äbtissin von Königsbruck wurde Rosenthal im Frühjahr 1646 wieder von Nonnen besiedelt und die Anlage renoviert. Unter Berufung auf die im Westfälischen Frieden getroffenen Vereinbarungen vertrieben die Grafen von Nassau die Schwestern im Februar 1651 erneut aus dem Kloster. Es blieb aufgelöst und wurde als Staatsdomäne verwaltet. 1794 beschlagnahmten die Franzosen den Besitz und versteigerten ihn in Teilen. Es siedelten sich dort Mennoniten an, bewirtschafteten die ehemaligen Klostergüter weiter und bewohnten die Klostergebäude, die sie unter den Familien aufteilten. Die Kirche diente ihnen als Steinbruch und man begann, sie im Chorbereich abzureißen.
Der Bayerische Staat gebot dem Zerstörungswerk Einhalt, indem der Landrat des Bezirksamtes Kirchheim die Kirchenruine 1851 zugunsten des Historischen Vereins der Pfalz und der bayerischen Bezirksregierung in Speyer aufkaufte. 1863 ging sie in den Besitz des damaligen Rosenthaler Vereins über und heute betreut der Historische Verein Rosenthal und Umgebung e.V. die eindrucksvolle Anlage. Heutiger Zustand Wappen von Kerzenheim, die rechte Hälfte mit Rose und Kirche symbolisiert den Ortsteil Rosenthal
Auf dem Gelände ist ein kleines Museum eingerichtet. Von der dachlosen, einschiffigen Kirchenruine steht noch der größte Teil des Langhauses und das Westwerk mit einem spätgotischen Glockentürmchen, das inzwischen sogar wieder eine Glocke besitzt. Dieses weithin sichtbare Glockentürmchen ist neben der Ebersteiner Wappenrose des Klosterstifters Eberhard von Eberstein zum Symbol von Rosenthal geworden. Die Kirchensilhouette mit dem markanten Türmchen und die Ebersteiner Rose sind auch als Attribute in das Ortswappen von Kerzenheim übergegangen, wozu Rosenthal inzwischen als Gemeindeteil gehört. Die bis 1990 noch teilweise landwirtschaftlich genutzten Klostergebäude bergen noch manches architektonische Kleinod. Ein Teil davon beherbergt inzwischen eine Gaststätte mit rustikalem Ambiente. Erst 1999 wurde auf dem Gelände der sehr gut erhaltene Grabstein der Äbtissin Ursula von Venningen entdeckt und ausgegraben. Die Ruine der Klosterkirche ist Privateigentum eines Vereins, der den Zugang nur an Sonn- und Feiertagen und nach Vereinbarung von April bis Oktober gewährt.
Von der Anlage gilt noch immer, was Domkapitular Franz Xaver Remling schon 1836 schrieb:
- "Desungeachtet sind noch heute die Rosenthaler Klosterruinen die schönsten und wohlerhaltensten des ganzen Kreises und sohin werth von jedem Alterthums-Freunde besucht zu werden."[1]
Verweise
Einzelnachweise
- ↑ Remling: Klöster und Abteien in Rheinbaiern. 1836, S.294