Semnonen

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  • lat. Semnones, griechisch: οι Σέμνωνες, Σέμνονες


Die Semnonen galten nach Takitus[1] als das Stammvolk der elbgermanischen Sueben: "vetustissimi Sueborum".


Geschichte

Um 6 v. Chr. schlossen sich die Semnonen den Markomannen unter Marbod an. Im Jahre 5 n. Chr. besiegte Tiberius mit der römischen Flotte die Langobarden an der Unterelbe. Er zog daraufhin weiter elbaufwärts und gelangte an der mittleren Elbe zu den Semnonen und schließlich zu den Hermunduren, wo er ein Lager aufschlug und germanische Gesandte empfing. Der Feldzugteilnehmer Velleius Paterculus beschrieb die Situation zu diesem Zeitpunkt folgendermaßen:

"Nichts blieb mehr in Germanien, das hätte besiegt werden können, außer dem Stamm der Markomannen."

17 n. Chr. fielen die Semnonen und Langobarden von Marbod ab und traten dem Keruskerbund bei. Um 100 n. Chr. lag ihr Siedlungsgebiet im Raum zwischen Elbe und Oder von der böhmischen Grenze bis an die Havel, zeitweise auch jenseits von Oder und Warte. Die Semnonen hatten zu dieser Zeit bereits Könige. Nach Takitus hatten sie 100 Gaue,[2] in denen sich der "Heilige Hain", das kultische Zentrum der Sueben, in dem Menschenopfer gebracht wurden, befand.

Ab dem 3. Jahrhundert verließen Teile der Semnonen ihre Heimat an Havel und Spree in Richtung Oberrhein und gingen in den Alemannen, den späteren Schwaben auf. Die Semnonen werden zum letzten Mal 260 n. Chr. in einer Inschrift auf dem 1992 aufgefundenen Augsburger Siegesaltar als Synonym zu Juthungen, einem alamannischen Teilstamm, erwähnt. Damals war ein großer Teil der Semnonen bereits nach Südwestdeutschland gewandert.

Verweise


Einzelnachweise

  1. Germania, 39
  2. Eine Angabe, die Käsar bereits rund 150 Jahre früher über die Sueben als Gesamtstamm machte.