So gehst du nun, mein Jesu, hin
- Autor: Kaspar Friedrich Nachtenhöfer, 1667[1]
- Weise: Neu verfertigtes Gesangbuch, Darmstadt 1699
Inhaltsverzeichnis
Die Hymne im Werk von J. S. Bach
- So gehst du nun, mein Jesu, hin. Schemelli-Lied. Den Hingang Jesu in den Tod charakterisiert Bach sehr schön als Katabasis in diesem Schemelli-Lied.
- So gehst du nun, mein Jesu, hin. Vierstimmige Aussetzung des Schemelli-Liedes, Diese Aussetzung ist auch in Bach's Beiträgen zur Markuspassion von Reinhard Keiser von 1726.
Text der Hymne
1. Seele:
So gehst du nun, mein Jesu, hin,
den Tod für mich zu leiden,
für mich, der ich ein Sünder bin,
der dich betrübt in Freuden.
Wohlan, fahr fort,
du edler Hort,
mein Augen sollen fließen
ein Tränensee,
mit Ach und Weh,
die Leiden zu begießen.
2. Jesus:
Ach Sünd, Du schädlich Schlangengift,
wie weit kannst du es bringen!
Dein Lohn, der Fluch, mich itzt betrifft,
in Tod tut er mich bringen.
Itzt kommt die Nacht
der Sündenmacht
fremd' Schuld muß ich abtragen.
Betracht es recht,
du Sündenknecht,
nun darfst du nicht mehr zagen.
3. Seele:
Ich, ich, Herr Jesu, sollte zwar
der Sündenstrafe leiden
an Leib und Seel', an Haupt und Haar,
auch ewig aller Freuden
beraubet sein
und leiden Pein,
so[2] nimmst du hin die Schulde.
Dein Blut und Tod
bringt mich für Gott,
ich bleib in deiner Hulde.
4. Jesus:
Ja, liebe Seel, ich büß' die Schuld,
die du hätt'st sollen büßen.
Erkenne daraus meine Huld,
die ich dir ließ genießen.
Ich nehm' den Fluch,
und einzig Sach',
vom Fluch dich zu befreien.
Denk meiner Lieb,
durch deren Trieb
die Segen dir gedeihen.
5. Seele:
Was kann vor solche Liebe dir,
Herr Jesu, ich wohl geben?
Ich weiß und finde nichts an mir,
doch will, weil ich wird leben,
mich Liebster dir,
hier nach Gebühr,
zu dienen ganz verschreiben,
auch nach der Zeit,
in Ewigkeit,
dein Diener sein und bleiben.
Verweise