Sueben
Die Sueben waren ein ostgermanisches Volk, das zwischen Elbe und Oder siedelte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In römischen Quellen wurde nach den Sueben die Ostsee als "Mare Suebicum" benannt. Der antike Geograf Klaudius Ptolemäus nannte in seiner Geographike Hyphegesis an der Stelle der heutigen Swine und Oder den Fluß Συήβος (Suebos, lat. Suevus). Damit läßt sich der Stammesname Suebi passend zum ursprünglichen Siedlungsgebiet als "Swineleute“ deuten oder der Flußname Suevus als "Suebenfluß“.
Tradition und Erscheinung der Sueben prägten die Wahrnehmung vieler germanischer Stämme in der antiken Welt, bevor diese Dominanz auf die gotischen Stämme überging. Viele germanische Stämme legten Wert darauf, als suebisch betrachtet zu werden.
Etymologisch leitet sich vom Begriff Sueben der spätere Stammesname der Schwaben ab. Als suebisch bezeichnete Stämme waren zur Zeit Tacitus’ die Semnonen, Markomannen, Hermunduren, Quaden und Langobarden, manchmal werden auch die Angeln dazugezählt. Archäologisch lassen sie sich am ehesten in den Elbgermanen wiederfinden.
In den Quellen verliert sich die Spur der Sueben im 2. Jahrhundert, bevor ihr Name in späteren Quellen wieder auftaucht. Sie nahmen an der sogenannten Völkerwanderung teil und Teile von ihnen gelangten bis auf die Iberische Halbinsel.
Sueben bei Caesar
Käsar besiegte die unter Führung von Ariovist nach Gallien eingedrungenen Sueben im Jahr 58 v. Chr. in einer Schlacht am Rhein. In seinen Berichten begreift er als Sueben die östlich der Ubier und Sugambrer wohnenden Germanen und berichtet, daß sie 100 Gaue mit je 1.000 streitbaren Männern gezählt, aber sich bei seinem Rheinübergang weit, nach dem Wald Bacenis,[1] zurückgezogen hätten.
Sie sollen keine festen Wohnsitze gehabt haben, sondern alljährlich zum Teil auf kriegerische Unternehmungen ausgezogen sein. Die Größe des suebischen Stammesverbandes ist wahrscheinlich in der Mehrzahl auf eine Selbstzuordnung anderer Stämme aufgrund des Kriegsruhmes der Sueben zurückzuführen.
Sueben bei Tacitus
Takitus bezeugte in seiner Germania, daß die Semnonen als das Stammvolk der Sueben galten.
Laut 38. Kapitel der Germania von Tacitus aus dem Jahre 98 n. Chr., zählten alle elb- und ostgermanischen Stämme südlich des Mare Suebicum (Ostsee) zwischen Elbe und Weichsel (von der Donau bis zur Ostsee) zu dem Stammesbund der Suebi.
Er zählte die Semnonen, Langobarden, Reudigner, Avionen, Anglier, Warnen, Suardonen, Nuitonen, Hermunduren, Naristen, Markomannen, Quaden, Marsigner, Burer und die Lugier zu ihnen.
Die Hermunduren galten ihm als das "vorderste", die Semnonen als das "edelste, angesehenste und älteste" und die Langobarden als das kühnste unter den suebischen Völkern. In der Einleitung seiner Schrift erwähnt Tacitus, daß die Sueben möglicherweise direkt von Mannus abstammen, dem Stammvater aller Germanen und Sohn des der Erde entsprossenen Gottes Tuisto.
Sueben bei Ptolemäus
Ptolemäus beschreibt um 150 n. Chr. die Sueben ebenfalls als ein Sammelbegriff für viele Stämme in Magna Germania. Zu den Syeboi zählt er Anglier, Semnonen, große Brukterer, Angrivarier und die Teutonoaren an der Unterelbe. Außerdem nannte er zwischen Oder und jütischer Halbinsel einen Fluß Syebos.
Verweise