Teoderich (Ostgoten)
Teoderich der Große war König der Ostgoten aus dem Geschlecht der Amaler.
Herrschaft
Teoderich, der als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Völkerwanderungszeit gilt, fungierte auch zeitweise als Herrscher der Westgoten und herrschte nach seinem Sieg über Odoaker in Italien.
Sein Name im Gotischen lautet Thiuda-reiks, „der Deutschen Herrscher“. Teoderich gilt als das historische Vorbild für Dietrich von Bern in der deutschen Heldendichtung.
Ketzer
Da Teoderich dem Arianismus anhing, war er ein Ketzer. In seine späte Regierungszeit fiel die Hinrichtung des christlichen Philosophen Boetius und Memmius Symmachus und der Tod des von ihm inhaftierten Papst Johannes I. Teoderich war also eine durch und durch negative Gestalt und Prototyp des Tyrannen. Als Teoderich wie Arius selbst auch an der Ruhr starb, wurde dieser Tod zu Recht als Gottesstrafe dargestellt. Daraus entwickelten sich zwei Traditionen der Höllenüberlieferung, die des Vulkansturzes und des Höllenritts.
Vom Vulkansturz berichtete zuerst Papst Gregor I. der Große in seinen Dialogen von 593/594: Ein Einsiedler habe gesehen, wie Papst Johannes und Symmachus die Seele Teoderichs an dessen Todestag in den Liparischen Vulkan stürzten als Strafe dafür, daß er beide getötet habe.
Als Zeugnis der Höllenritt-Überlieferung finden sich zwei Reliefplatten am Portal von San Zeno in Verona von ca. 1140, welche einen berittenen König (regem stultum) zeigen, ausgerüstet mit Jagdhorn, Falken und Hunden, der einem Hirsch folgt, der ihn geradewegs auf ein Höllentor zuführt. Es ist zwar nicht namentlich von Teoderich die Rede, doch sprechen gute Gründe dafür. Als Nächstes berichtet die Weltchronik des Otto von Freising von dem Höllenritt Teoderichs.
In einigen Überlieferungen tritt Dietrich als ein Jäger oder auch Führer der Wilden Jagd auf. So berichtete im Jahre 1197 der Historiograph Gottfried von Köln: In diesem Jahre erschien einigen Wanderern an der Mosel ein Gespenst von riesiger Größe in menschlicher Gestalt, das auf einem schwarzen Rosse saß. Als diese von Schrecken ergriffen waren, näherte sich ihnen kühnlich die Erscheinung und ermahnte sie, keine Furcht zu haben: sie nannte sich Dietrich von Bern und kündete an, verschiedenerlei Unglück und Elend werde über das römische Reich kommen.
Verweise
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