Heßhus, Tilemann
- * 3. November 1527 in Niederwesel
- † 25. September 1588 Helmstedt.
Leben
Heßhus wurde 1550 Magister in Wittenberg. Seine kirchlichen Stationen sind: 1553 Pastor primarius zu Goslar, 1556 Professor und Pastor in Rostock, 1557 1. Professor und Generalsuperintendent in Heidelberg, 1559 Bremen, 1560-62 Superintendent zu Magdeburg, 1565 Hofprediger und Visitator in Neuburg/Donau, 1569 Professor in Jena, 1571 Bischof in Samland, 1577 Professor primarius in Helmstedt.
Weil er ein hemmungsloser Streithansel war, mußte er ständig die Stellung wechseln. In Goslar wollte er säkularisiertes Kirchengut zurückgewinnen, in Rostock gelang es ihm nicht, das 3. Gebot zur öffentlichen Anerkennung zu bringen, aus Bremen und Heidelberg verdrängte ihn der Widerstand der Kalvinisten, gegen die er zwei Schriften verfaßte, aus Magdeburg sein Kampf gegen Unsitten, aus Jena das Übergewicht der "Philippisten“, aus Ostpreußen eine "mißverständliche" Lehrformel, d. h. wahnhafter protestantischer Formalismus.
Sein langjähriger Freund Johann Wigand bekämpfte ihn. Die Freundschaft mit Flacius zerbrach an dessen Lehre von der Erbsünde.
Werke
- De servo hominis arbitrio, 1562
- Examen theologicum, 1571
- Hauptartikel christlicher Lehre, 1584
- 600 Irtümer und Gotteslästerung, 1588.