Warum verstößt du uns so gar
- Ein Psalmlied von Kornelius Becker
- Psalm 74
- SWV in der Melodie des 13. Psalms
Versmaß |: 8 – 8 :| : 8 - 8 : |
Links der Psalm in der Übersetzung von Martin Luther, rechts die auf dem Luther-Text basierende Psalm-Dichtung von Kornelius Becker.
Psalm nach Luther | Psalmlied von Kornelius Becker |
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1 Eine Unterweisung Asaphs. | |
Gott, warum verstößest du uns so gar
und bist so grimmig zornig über die Schafe deiner Weide? 2 Gedenke an deine Gemeinde, die du vor alters erworben und dir zum Erbteil erlöst hast, an den Berg Zion, darauf du wohnest. |
1. Warum verstößt du uns so gar, ach Gott, ohn' all' Barmherzigkeit, |
3 Hebe deine Schritte zum dem, was so lange wüst liegt.
Der Feind hat alles verderbt im Heiligtum. 4 Deine Widersacher brüllen in deinen Häusern und setzen ihre Götzen darein. 5 Man sieht die Äxte obenher blinken, wie man in einen Wald haut; |
2. Mit Füßen auf die Feinde tritt und stürze sie zu Boden all', |
6 sie zerhauen alle seine Tafelwerke mit Beil und Barte.
7 Sie verbrennen dein Heiligtum; sie entweihen und werfen zu Boden die Wohnung deines Namens. 8 Sie sprechen in ihrem Herzen: „Laßt uns sie plündern!“ Sie verbrennen alle Häuser Gottes im Lande. |
3. Das Tafelwerk im Heiligtum in Stücken man zerhauen hat, |
9 Unsere Zeichen sehen wir nicht,
und kein Prophet predigt mehr, und keiner ist bei uns, der weiß, wie lange. 10 Ach Gott, wie lange soll der Widersacher schmähen und der Feind deinen Namen so gar verlästern? |
4. Wir seh'n nicht mehr die Zeichen groß, und kein Prophet uns predigt mehr, |
11 Warum wendest du deine Hand ab?
Ziehe von deinem Schoß dein Rechte und mache ein Ende. 12 Gott ist ja mein König von alters her, der alle Hilfe tut, die auf Erden geschieht. |
5. Zeuch doch von uns dein Hand nicht ab, verlaß ja nicht die liebe G'mein, |
13 Du zertrennst das Meer durch dein Kraft
und zerbrichst die Köpfe der Drachen im Wasser. 14 Du zerschlägst die Köpfe der Walfische und gibst sie zur Speise dem Volk in der Einöde. 15 Du lässest quellen Brunnen und Bäche; du läßt versiegen starke Ströme. |
6. Dein Kraft zertrennt das wütend' Meer, der Drachen Köpfe du zerbrichst, |
16 Tag und Nacht ist dein;
du machst, daß Sonne und Gestirn ihren gewissen Lauf haben. 17 Du setzest einem jeglichen Lande seine Grenze; Sommer und Winter machst du. |
7. Dein ist, Herr, beides, Tag und Nacht, du machst, daß Sonn' und alle Stern' |
18 So gedenke doch des,
daß der Feind den HERRN schmäht und ein töricht Volk lästert deinen Namen. 19 Du wollest nicht dem Tier geben die Seele deiner Turteltaube, und der Herde deiner Elenden nicht so gar vergessen. |
8. So g'denk doch und zeuch dir zu G'müth, daß dich der Feind, Herr, selber schmäht, |
20 Gedenke an den Bund;
denn das Land ist allenthalben jämmerlich verheert, und die Häuser sind zerrissen. 21 Laß den Geringen nicht in Schanden davongehen; laß die Armen und Elenden rühmen deinen Namen. |
9. Gedenke, Herr, an deinen Bund, den du mit uns hast aufgericht', |
22 Mache dich auf, Gott, und führe aus deine Sache;
gedenke an die Schmach, die dir täglich von den Toren widerfährt. 23 Vergiß nicht des Geschreis deiner Feinde; das Toben deiner Widersacher wird je länger, je größer. |
l0. Mach dich, Herr, auf zur Hilf bereit und führ' aus mächtig deine Sach', |
Verweise
Einzelnachweise
- ↑ eingedenk sein?