Wilhelm von Ockham
- * 1288 in Ockham, in Surrey, England
- † 9. 4.1349 in München
Wilhelm von Ockham war ein häretischer Theologieprofessor aus England. Er übte einen verderblichen Einfluß auf die abendländische Geistesgeschichte aus. Er trat für eine irrationale Unterscheidung zwischen Glauben und Wissen, Theologie und Philosophie ein.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ockham studierte Theologie in Oxford, England. Er trat dem Franziskanerorden bei. Als solcher bekämpfte er den Thomismus. 1323 wurde am päpstlichen Hof in Avignon eine Anklageschrift gegen Ockham vorgelegt, in der Ockham der Häresie bezichtigt wurde. Daraufhin mußte sich Ockham nach Avignon begeben, floh jedoch und begab sich nach München zu Ludwig dem Bayer, wo er bis an sein Lebensende verblieb. Ockham wurde am 20. Juli 1328 exkommuniziert.
Lehre
Wilhelm von Ockham lehrte lehrte, daß Philosophie und Theologie in Gänze auseinanderfallen, da sie zwei verschiedenen Reichen, dem natürlichen und übernatürlichen, angehören. Scheinbar wurde dadurch der Inhalt des Glaubens der Gefahr der rationalistischen Zersetzung entzogen.
In Wirklichkeit aber ist es dieselbe menschliche Vernunft, die Gottes Offenbarung in der Bibel und die Lehren der Kirche wie die Wahrheiten der natürlichen Wissenschaften geistig erfaßt. Wenn die Vernunft nur einer rein subjektiven Erkenntnis fähig ist, gilt diese ihre Anlage auch für das gesamte Gebiet der religiösen Erkenntnis, auch für die Tatsache einer übernatürlichen Offenbarung und für die durch die übernatürliche Offenbarung gegebenen Wahrheiten.
Volutarismus
Okham lehrte, daß Gott als höchster Souverän absolut freier Wille im Sinne unbeschränkter Willkür, auch hinsichtlich der von ihm geschaffenen sittlichen Weltordnung ist. Durch diese Lehre werden die metaphysischen Inhalte von Gut und Böse, von Sünde und Schuld, Verdienstlichkei8t und Strafwürdigkeit entwertet. Das menschliche Verdienst, so Ockham, gründet nicht im inneren, seinshaften Wert des Guten, sondern in der freien Annahme seitens Gottes, wie auch die Strafwürdigkeit des Sünders nicht in der inneren Natur des sittliche Bösen, sondern in der Anrechnung der Schuld seitens Gottes liegt.
An sich kann Gott ohne menschliche Buße verzeihen und ohne innere Gnade heiligen. Der freie Wille ist auch das eigentlich Wesen des Menschen, kraft dessen er alles erfüllen kann, was Gott will. Der Mensch kann auch seine Vernunft zwingen, das Sinnlose für Sinnvoll zuhalten.
Ockhams Rasiermesser
Ockham vertrat die Ansicht, daß Thesen möglichst wenig Axiome voraussetzen sollten, ein Grundsatz, der heute als Ockhams Rasiermesser bekannt ist, obwohl er nicht ursprünglich von Ockham stammt.
Zitat
Fazit
Ockhams Lehren widersprachen den Grundsätzen des Tomas von Aquin. Sie sind nicht katholisch.
Verweise