Wimmelburg (Kl.)

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Das Kloster Wimmelburg war ein Benediktinerkloster in Wimmelburg.


Lage

Wimmelburg ist gleich westlich von Eisleben und dürfte heute eingemeindet sein.

Geschichte

Auf dem Friedrichsberg befand sich seit Anfang 11. Jh. die Wigmodeburg. In den Jahren zwischen 1060 und 1070 wurde die Burg aufgegeben. Die Gräfin Christina von Mansfeld stiftete in dieser Zeit ein dem Heiligen Kyriakus geweihtes Kloster.

Die Lage auf dem Berg erwies sich jedoch als ungünstig, da der Anstieg steil und schwierig, die Witterung unwirtlich und das Kloster dort Zielpunkt häufiger räuberischer Angriffe waren. Daher wurde das Kloster im Jahre 1121 ins Tal unterhalb des Friedrichsbergs verlegt. In der Zeit von etwa 1130 bis 1150 wurde dort eine große Kreuzbasilika erbaut.

Im Jahre 1162 erteilte Papst Alexander III. den Äbten von Wimmelburg die Erlaubnis, die Mitra zu tragen. Im gleichen Jahr erhielt das Kloster auch das Münzrecht. Im Laufe der Zeit erhielt das Kloster das Kirchenpatronat über die Kirchen St. Vincentii in Wimmelburg, St. Cyriacii in Wolferode, St. Petri in Eisleben und die Kirchen der heute wüsten Orte Erwinsrode, Klein Eisleben, Globigkau und Hohenwarthe. Klostervögte waren mindestens seit Anfang des 14. Jahrhunderts die Grafen von Mansfeld. Im Jahre 1491 trat das Kloster der Bursfelder Kongregation bei, die die Ordensregel des heiligen Benedikt in ihrer ursprünglichen Strenge und Reinheit wieder zur Beachtung bringen suchte.

Ansehen und Ausstrahlung des Klosters gingen im 12. bis 16. Jahrhundert weit über die anderer Klöster der Umgebung hinaus. Da dem Heiligen Kyriakus, dem Schutzpatron gegen böse Geister, die Eigenschaft nachgesagt wurde, vom Teufel Besessene zu heilen, wurde das Kloster im späten Mittelalter ein vielbesuchter Wallfahrtsort. Vor allem Epileptiker erhofften sich Heilung, wenn sie dem Ruf des so genannten "Cyriacusglöckleins" folgten.

Die silberne Glocke hatte einen wundertätigen Ruf. Kranke lagerten in weiter Umgebung im Freien und lauschten ihrem heiligen Klang.

Im 15. Jh. ging man wie bereits vorher in Merseburg, vom Niederdeutschen zum Hochdeutschen über.

Reformationsterror

Während des sg. Bauernkrieges wurde das Kloster am 2.-4. Mai 1525 von aufständischen Bauern geplündert, aber nicht zerstört. alle Urkunden, Briefe und Bücher wurden vernichtet. Im nächsten Jahr, 1526, wurde das Kloster durch die Grafen von Mansfeld-Mittelort und –Hinterort, die in ihren Grafschaften die Reformation eingeführt hatten, geraubt und vernichtet.

Verweise