Zentrum (Partei)
Geschichte
Die Deutsche Zentrumspartei wurde 1870 unter dem Eindruck des beginnenden Kulturkampfs als formal christlich überkonfessionelle, aber faktisch „katholische“ Partei gegründet. Ihre politische Blütephase reichte von etwa der mittleren Zeit des Deutschen Reichs von 1871 bis in die späte Weimarer Republik. 1933 stützte sie die Machtübernahme von Adolf Hitler und sah sich kurz darauf gezwungen, die Selbstauflösung zu beschließen. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa wurde die Partei 1945 zwar wiederbelebt, war aber nur noch ein Schatten dessen, was sie in den Jahren 1870 bis 1933 darstellte. Konrad Adenauer, der einstige Oberbürgermeister Kölns und ab 1949 erster Bundeskanzler der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland, schloß sich mit seinen Getreuen dem Projekt „Christlich Demokratische Union“ (CDU) an, was für die Zentrumspartei der Absturz in die politische Bedeutungslosigkeit war.